Sieben Medaillen zum Jahresauftakt für das DRB Team

Women´s Wrestling National Team of Germany

Nach einem ereignisarmen Wettkampfjahr 2020 entsendeten viele Nationen an diesem Wochenende ihre Topringer auf die internationalen Turniere in Nizza und Zagreb. Auch das DRB Team war bei beiden Wettkämpfen vertreten. Während die Frauen- und die Freistilmannschaft in Frankreich auf die Matte gingen, reisten die griechisch-römisch Athleten nach Kroatien und konnten dort endlich wieder ihre Kräfte im internationalen Vergleich messen.
Bereits am Freitag starteten bereits die Damen in Frankreich, wobei die deutschen Ringerinnen mit 1x Silber und 2x Bronze glänzen konnten.
Silber erkämpfte sich Laura Mertens bis 57kg. Nach Siegen über Bediha Gun (TUR), Lauren Louive (USA) und ihre Teamkollegin Josefine Purschke stand Laura Mertens im Finale. Dort war gegen Olympiasiegerin Helen Maroulis (USA) nichts zu holen. Nina Hemmer (53kg) unterlag zwar bereits in ihrem Auftaktmatch gegen Sofia Mattsson (SWE), konnte allerdings aufgrund des etwas ungewöhnlichen Turniermodus in Frankreich in der Hoffnungsrunde weiterringen. Nach zwei Siegen dort stand sie im kleinen Finale ihrer Teamkollegin Annika Wendle gegenüber und holte sich im innerdeutschen Duell die Bronzemedaille. Die dritte Medaille sicherte sich Luisa Niemesch (62kg). Mit zwei Siegen zog Niemesch souverän ins Halbfinale ein, unterlag dort allerdings der US Amerikanerin Kayla Miracle. Im Kampf um Bronze hielt sie die Lokalmatadorin Ameline Douarre in Schach und sicherte sich die Medaille.

Insgesamt fünf Athletinnen scheiterten im kleinen Finale und rundeten mit ihren fünften Plätzen das gute Gesamtergebnis ab.
Am Samstag hingen die Trauben für das Freistilteam aufgrund des starken Starterfeldes noch etwas hoch und am Ende blieb das DRB Team ohne Medaille. Dennoch gab es einige Leistungen die durchaus Hoffnungen für die anstehenden Qualifikationsturniere sowie die Europameisterschaft machen. Viktor Lyzen konnte im neuen Limit bis 61kg ins kleine Finale vorstoßen, unterlag jedoch gegen den Moldawier Colesnic. Einige Ringkampfbegeisterte konnte Daniel Sartakov überraschen. Im absoluten Highlight Gewicht bis 74kg, unter anderem mit zweifach Weltmeister Kyle Dake (USA), überzeugte der Berliner mit starken Leistungen. Drei starke Siege standen am Ende zu Buche, ärgern musste sich Sartakov allerdings bei seiner Niederlage gegen den Georgier Tlashadze, als er in den Schlusssekunden den sicher geglaubten Sieg noch aus der Hand gab. Da er auch gegen den Aserbaidschaner Gadhziyev unterlag, landete auch er auf dem 5. Rang. Nicht weniger überzeugen konnte Andreas Walter bis 79kg. Vermutlich konnte nur eine Fußverletzung den Münchner auf seinem Weg zu einer Medaille stoppen. Nahezu mühelos marschierte Walter bis ins Halbfinale, führte dort gegen den Franzosen Alekma mit 3:0, als sein Gegner in einer Auskampfsituation seinen Fuß verdrehte und Andis Bänder dem nicht Stand hielten. Sein folgendes kleines Finale musste er somit aufgeben. Auf der anderen Seite des Turnierbaums konnte auch Eduard Tatarinov Argumente für zukünftige Einsätze sammeln. Auch Tatarinov stieß bis ins Halbfinale vor, war jedoch in den beiden abschließenden Kämpfen relativ chancenlos und landete ebenfalls auf Rang 5. Alexander Semisorov hatte im 65kg Limit schwer. Nach einem Auftaktsieg gegen den Spanier Crespo, musste er sich erst Olympiasieger Khinchegashvili (GEO) geschlagen geben, bevor er in der Hoffnungsrunde dem ehemaligen Russen Okhlopkov (ROU) unterlag und auf Rang 9 platziert wurde. Gleich zwei Gewichtsklassen nach unten rutschte Robin Ferdinand, der nun im 92kg Limit antritt. Trotz einiger Niederlagen zeigte Ferdinand eine ordentliche Leistung. Leider verletzte er sich im Duell mit Samuel Scherer (SUI) und verpasste somit die mögliche Bronzemedaille. Nachd der langen Wettkampfpause noch etwas außer Form befindet sich Erik Thiele (97kg). Nach einer Auftaktniederlage gegen Olympiasieger Kyle Snyder (USA), musste er sich auch gegen Lefter (MDA) und Baran (POL) geschlagen geben und landete somit ebenfalls außerhalb der Medaillenränge. Im Schwergewicht bis 125kg gab es noch zwei fünfte Ränge für den DRB. Gennadij Cudinovic, aus dem Halbschwergewicht aufgerückt, landete nach zwei Siegen und zwei Niederlagen ebenso wie Asghar Laghari knapp außerhalb der Medaillen.

In Kroatien lief es wiederum besser für das DRB Team. Insgesamt vier Medaillen gab es für die griechisch-römisch Athleten und somit ein sehr zufriedenstellendes Ergebnis.
Nach einer verkorksten EM und dem sehr unglücklich verpassten Individual World Cup brannte Fabian Schmitt auf den internationalen Start. Das merkte man ihm auch deutlich an, am Ende sicherte sich Schmitt die Bronzemedaille. Gegen die beiden starken Usbeken war nicht viel zu holen, allerdings revanchierte er sich famos für seine EM-Niederlage und schickte seinen Kontrahenten in der Neuauflage des dortigen Auftaktmatches vorzeitig mit einem Überlegenheitssieg von der Matte. Bis 63kg jubelte Andrej Ginc ebenfalls über Bronze. Während Teamkollege Deniz Menekse im gleichen Gewicht scheiterte, zog Ginc mit einem souveränen Sieg ins Viertelfinale. Dort scheiterte er am Europameister aus dem Jahr 2019 Ciobanu (MDA), konnte jedoch im kleinen Finale für ein richtiges Highlight sorgen. Gegen Routinier um Olympia 3. Stig Andre Berge (NOR) zündete Andrej ein wahres Feuerwerk und holte mit einem 10:1 Sieg die Medaille. Während die arrivierten Starter bis 77kg fehlten, brachte sich Michael Widmayer in seiner neuen Gewichtsklasse für künftige Aufgaben ins Gespräch. Mit drei Siegen und einer knappen Punktniederlage landete auch Widmayer auf dem Bronzerang.

Bis ins Finale kämpfte sich Hannes Wagner (82kg) vor. Mit drei sehr souveränen Siegen bestätigte der Lichtenfelser seiner starke Form aus dem Vorjahr und holte auch nach der langen Wettkampfpause direkt wieder eine Medaille. Im Finale musste er sich in einem ausgeglichenen Match knapp mit 1:1 gegen Alex Kessidis (SWE) geschlagen geben und durfte sich somit über Rang 2 freuen. Ohne Medaille blieben neben Menekse noch Witalis Lazovski (67kg), Marius Braun (82kg), der sich beim Aufwärmprogramm verletzte und somit nicht starten konnte. Auch Simon Öllinger (82kg) und Patrick Neumaier (97kg), die beide frisch aus dem Juniorenbereich kommen und für ihre jungen Jahre dennoch ein ordentliches Turnier lieferten. Gerade Neumaier bewies mit einem beachtlichen fünften Rang, dass in Zukunft mit ihm zu rechnen ist. Im gleichen Limit musste Ilja Klasner nach einer Auftaktniederlage bereits früh ausscheiden. Im Schwergewicht konnten sich Franz Richter und Jello Krahmer ebenfalls nicht in die Medaillenränge vorkämpfen.