Wittens Freistil-Altmeister Heinz Ede Sperling feiert 80.Geburtstag

Das Wittener Ringer-Urgestein Heinz „Ede“ Sperling aus der glorreichen Ära der Rost, Schrader, Eichelbaum & Co. ist am 30.Mai 80 Jahre alt geworden.

13 Jahre lang gehörte der Jubilar zur deutschen Spitzenklasse der Freistilspezialisten im Mittel und Halbschwergewicht, von 1963 bis 1975. Mehr als 50 Jahre ist das jetzt her, so dass sich nur die etwas älteren „Mattenfüchse“, Aktive wie Zuschauer, an die Erfolge von Ede, wie die Freunde ihn nannten, erinnern.

Dreimal war Sperling Deutscher Meister (1965, ’68 und ’69), viermal „Vize“ (1966, ’67, ’70, ’72), einmal errang er Bronze (1963). Fast immer gab es dabei das finale Duell zwischen ihm und dem Ziegelhausener Ernst Knoll. Dramatische Endkämpfe. Zu Zeiten, als noch zweimal sechs und dreimal drei Minuten lang gerungen wurde…

Genauso wertvoll sind für Ede Sperling – der das Ringer-ABC beim ASV Essen-West erlernte und in dessen Trikot zwei Einzeltitel gewann – seine Mannschaftserfolge mit dem KSV 07 Witten. Für ihn stand der 80jährige zwischen 1968 und 1975 in 126 BL-Kämpfen 77 Mal siegreich auf der Matte, bis zum Ende seiner Laufbahn.

Dieser Wittener Zeit Sperlings geben zwei Mannschafts-Meistertitel quasi einen goldenen Rahmen: 1969/70 gegen die Dietrich-Staffel des VfK Schifferstadt (der allererste von sieben Titeln des KSV) und 1973/74 gegen den ASV Schorndorf – mit Kampfgefährten, deren Namen inzwischen Legende sind. Sie hießen u.a. Drywa, Erden, Caliskan, Wagner, Schrader, Rost, Alt, Alpaslan, Öngör, Englich, Kowalewski, Eichelbaum.

Mit Heinz „Ede“ Sperling in einer Meisterstaffel stand 1974 auch ein gewisser Frank Bartel (Weltergewicht). Er hat sich später verdient um den Nachwuchs des KSV 07 gemacht, mit ihm vier deutsche Mannschaftstitel gewonnen und betreut heute Wittens Matten-Idol Klaus Rost in einem Seniorenheim. Unlängst hat er die alten Ringergefährten an den 80. Geburtstag von Ede Sperling erinnert und ihnen aus seinem Privatarchiv übers Internet ein paar alte Fotos mitgeschickt.

Um der Vollständigkeit willen: nach seiner sportlichen Laufbahn ist der gelernte Klempner Heinz Sperling Unternehmer geworden: seit rund 50 Jahren gehört ihm in Essen – Steele der Betrieb seines ehemaligen Lehrmeisters, eine Installationsfirma für Sanitär-, Heizungs- und Kühlungstechnik. Sperling hat sie mit Kompetenz und Qualität zu einer im Ruhrgebiet begehrten Adresse gemacht.

Zudem ist der Jubilar seit vielen Jahren glücklich verheiratet, Vater von zwei Kindern und zweifacher Großvater. Einer dieser Enkel, Emil, ist mit zwölf Jahren ein talentierter Ringer. Mehr sagt Opa Heinz aber nicht dazu. Er war ja auch als Aktiver bekannt für seine Zurückhaltung.

Schließlich noch, damit keine Trugschlüsse entstehen: wenn man in Sport-Archiven auf einen Ringer Namens Eduard Sperling (1902-1985) stößt – dieser kämpfte einst für Heros Dortmund im Leichtgewicht, gewann 1928 und ’32 olympisches Silber-und Bronzemedaillen, war dreimal Europameister … Aber er ist weder verwandt noch verschwägert mit Heinz Sperling, dem Jubilar des KSV 07 Witten ! Dessen Spitzname Ede freilich könnte von Eduard abgeleitet sein, diesem Idol von Heros Dortmund.

Was diese beiden ringenden „Sperlinge“ jedoch unwiderlegbar miteinander verbindet, ist die Tatsache, dass sie für zwei der erfolgreichsten Mannschaften der deutschen Ringer-Geschichte auf der Matte gestanden haben – den KSV 07 Witten und Heros Dortmund.

Diese kleine Laudatio soll Heinz „Ede“ Sperling auch als Glückwunsch des Deutschen Ringer Bundes im Nachklang zu seinem „80.“ verstehen, ebenso als Gratulation vieler seiner alten Ringerfreunde sowie des Autoren und ehemaligen ZDF-Reporters:
Auf noch schöne Jahre, lieber Ede Sperling – in Gesundheit, mit Schaffenskraft und Freude !

Klaus Angermann