Der SV Wacker Burghausen hat den Titel des Deutschen Mannschaftsmeisters erfolgreich verteidigt. Dem 14:13-Auswärtserfolg vor einer Woche bei den Red Devils Heilbronn, ließen die Bayern beim Final-Rückkampf in der heimischen Sportparkhalle einen 12:9-Heimsieg folgen.

Heilbronn vor der Pause im Pech

In einer bis auf den letzten Platz gefüllten Halle überraschten beide Teams mit ihren Aufstellungen. Heilbronn ging fast gezwungenermaßen volles Risiko und stellte in den unteren 3 Gewichtsklassen um, auf Burghausener Seite erstaunte man mit Cengizhan Erdogan auf der Wiegeliste. Der Türke rang am Freitag noch in Sibirien auf dem Ivan Yariguin Turnier und stand dennoch am Samstag in Burghausen auf der Matte.

Als es dann los ging, schien Heilbronns Plan voll aufzugehen. Der junge Rumäne Tita hatte zwar gegen Ende sichtlich konditionelle Probleme, brachte seine Führung gegen Fabian Schmitt allerdings über die Zeit. Die erste kleine Überraschung war geschafft und Eigengewächs Eduard Popp wollte im ungeliebten freien Stil direkt nachlegen. Er traf auf Erik Thiele, einen der besten deutschen Freistilringer, allerdings ein Halbschwergewichtler und dadurch mit einem Gewichtsnachteil von knapp 30kg. Popp hatte sich einen guten Matchplan zurechtgelegt und Erik Thiele tat sich sichtlich schwer, verhinderte in allerletzter Sekunde jedoch die Sensation. Im dritten Duell kam es zur Vorentscheidung an diesem Abend und diese fiel leider nur bedingt sportlich. Recep Topal diktierte das Geschehen gegen Vladimir Egorov und war auf bestem Wege die Aufholjagd der Gäste so richtig starten zu lassen. Bei einem eigenen Angriff kugelte er sich jedoch leider die Schulter aus, bewies zwar großes Kämpferherz und rang weiter, die Siegchance war jedoch durch das Handicap dahin. Danach sorgten die Heimringer Ramsin Azizsir (98kg) gegen Andre Timofeev und Andreas Maier gegen Dustin Scherf mit zwei Siegen für mehr als klare Verhältnisse zur Pause, der SV Wacker lag fast uneinholbar mit 8:1 in Front.

Erdogan sorgt für die Vorentscheidung

Nach der Pause lief es dann zwar nahezu perfekt für die Red Devils Heilbronn, der Rückstand war jedoch nicht mehr wett zu machen. Für Burghausen siegte lediglich der eingangs erwähnte Cengizhan Erdogan und sorgte mit den Punkten 9-12 für die endgültige Entscheidung. Alle restlichen vier Duelle gingen an die Gäste vom Neckar und verdeutlichten, was an diesem Abend möglich gewesen wäre. Taimuraz Friev behielt in einem Weltklassekampf knapp mit 2:2 die Oberhand gegen Kakhaber Khubezthy, Pascal Eisele fegte Maximilian Lukas mit 15:0 von der Matte und Frank Stäbler musste sich im zweiten Duell mit Freund und Trainingspartner Matthias Maasch so richtig strecken um auch im 51. Kampf in Folge ungeschlagen zu bleiben. Gesundheitlich angeschlagen konnte er das Tempo von Maasch anfangs nur schwer mitgehen und lag folgerichtig mit 0:3 zurück. Doch wie so oft in diesem Jahr kam Stäbler stark zurück und bog den Kampf noch zu einem 5:3 Sieg um. Auch der letzte Kampf hatte es, trotz der mittlerweile definitiv feststehenden Titelverteidigung von Burghausen, noch einmal so richtig in sich. Magomedmurad Gadzhiev traf auf Kamal Malikov, wieder zwei Freistilringer der Spitzenklasse. Überraschend hoch fiel das Ergebnis mit 6:1 für den Heilbronner Malikov aus, das interessierte auf Burghausener Seite allerdings niemanden mehr – alle Wackerianer hatten bereits die Meister-Shirts übergestriffen und feierten ihre erfolgreiche Titelverteidigung. Auch die Heilbronner waren mit ihrer Saison alles in allem zufrieden und zeigten sich als gute Verlierer. So feierten nach Kampfende beide Teams mit ihren Fans und bedankten sich für die geleistete Unterstützung. Auch im Nachgang gratulierte der Gast aus Heilbronn und sendete in Person von Weltmeister Frank Stäbler mit den Glückwünschen auch gleich eine Kampfansage für kommende Saison Richtung Burghausen.

>> DER GANZE FINALKAMPF IM VIDEO

SV Wacker Burghausen – Red Devils Heilbronn 12:9

57 kg/G: Fabian Schmitt – Florin Tita 0:1 (Punktsieg 5:6)

61 kg/F: Vladimir Egorov – Recep Topal 2:0 (Punktsieg 9:4)

66 kg/G: Andreas Maier – Dustin Scherf 1:0 (Punktsieg 2:1)

71 kg/F: Cengizhan Erdogan – Michele Rauhut 4:0 (Technische Überlegenheit 16:0)

75 kg/G: Matthias Maasch – Frank Stäbler 0:1 (Punktsieg 3:5)

75 kg/F: Magumedmurat Gadzhiev – Kamal Malikov 0:2 (Punktsieg 1:6)

80 kg/G: Maximilian Lukas – Pascal Eisele 0:4 (Technische Überlegenheit 0:15)

86 kg/F: Kakhaber Khubezhty – Taimuraz Friev Naskideava 0:1 (Punktsieg 2:2)

98 kg/G: Ramsin Azizsir – Andre Timofeev 4:0 (Technische Überlegenheit 15:0)

130 kg/F: Erik Thiele – Eduard Popp 1:0 (Punktsieg 4:2)