Ramsin Azizsir (ASV Hof) mit Kampf zu Bronze

Schöner Schlusspunkt für DRB-Team am letzten Kampftag der Europameisterscaften von Novi Sad
Novi Sad – Am 6.- und letzten Tag der Ringer-Europameisterschaften in Novi Sad (Serbien), erkämpften die deutschen Griechisch-Römisch-Spezialisten noch einmal eine Medaille, Ramsin Azizsir (85 kg/ASV Hof) bezwang am Abend den Ukrainer Lurii Schkriuba im Kampf um Bronze mit 1:0 Punkten und sicherte dem Deutschen Ringer- Bund damit die insgesamt 3. Medaille.

Doch was waren das für harte Duelle, die Ramsin Azizsir an diesem Sonntagmorgen zu bestreiten hatte, gleich im Achtelfinale ging es gegen den Weißrussen Andrei Mikhailouski beim schwer erkämpften 4:0-Punktsieg heiß her. Mit einer Platzwunde am Auge und dickem Turban ging es gegen Maksim Manukyan (ARM), den der Hofer ASV-Ringer mit 2:1 Punkten nach großem Kampf in die Schranken wies.
Im Halbfinale sah es lange nach einem Sieg von Ramsin Azizsir über Metehan Basar (TUR) aus, als der türkische Ringer zum Ende der Kampfzeit, mit seiner ersten Aktion überhaupt, Azizsir von der Kampffläche schob. Mit der Verwarnung- und den damit verbundenen zwei Punkten ging Basar mit 3:2 in Führung, die Azizsir zwar zum 3:3 noch ausgleichen konnte, doch auf grund der höheren Wertung zog der Bronzemedaillengewinner der Euro-Games von 2015 in Baku (AZE) ins Finale ein, während Ramsin Azizsir gegen Lurii Schkriuba (UKR) im kleinen Finale um Bronze kämpfen muss, der die Hoffnungsrunde gewann. Auch der Kampf um Bronze war nichts für schwache Nerven, Azizsir setzte sich gegen den Ukrainer mit einem knappen 1:0-Punkterfolg durch und jubelte.

„Am Ende ist es eine Medaille, es waren sehr harte Duelle, wobei auch der Kampf im Halbfinale anders herum ausgehen konnte, aber ich bin froh, habe Edelmetall erkämpft“, so Azizsir erschöpft, aber glücklich.

Mit Florian Neumaier (75 kg/VfK Mühlenbach), Timo Badusch (71 kg/KSV Köllerbach) und Titelverteidiger Pascal Eisele (80 kg/SV Fahrenbach) schieden die weiteren drei deutschen Griechisch-Römisch-Spezialisten bereits nach ihren Auftaktbegegnungen aus und konnten auch nicht über die Hoffnungsrunde noch einmal ins Kampfgeschehen eingreifen, da ihre Kontrahenten das Finale nicht erreichten.
Florian Neumaier unterlag dem international erfahrenen Gela Bolkwadze (GEO) mit 2:3 Wertungspunkten, während Pascal Eisele gegen den Tschechen Peter Nowak mit 1:3 Punkten das nachsehen hatte und früh aus dem Turnier ausschied. Timo Badusch kam nicht in den Kampf, der Saarländer wurde im Achtelfinale von Riccardo Abbrescia (ITA) mit 0:8 Zählern ausgepunktet.

Während die Freistilringer leer ausgingen, die Frauen durch Nina Hemmer und Laura Mertens (beide AC Ückerath) zweimal Bronze holten und die Griechisch-Römisch-Spezialisten am letzten EM-Kampftag noch einmal Bronze durch Ramsin Azizsir (ASV Hof) zur Gesamtbilanz dazu packten, die mit zwei fünften Rängen von Anna Schell (RLZ Aschaffenburg) und Christian John (Eisenhüttenstädter RC) garniert wurde, liegt es nun an den Trainern, die Kämpfe auszuwerten und Schlussfolgerungen für das weitere Training, bis zu den Weltmeisterschaften, Ende August in Paris (FRA) zu ziehen.

Jörg Richter