U23 EM Szombathely – Tag 4 — Luisa Niemesch und Francy Rädelt erringen Bronze

Luisa Niemesch und Francy Rädelt auf Platz 3

U23EM – Nachdem am ersten Wettkampftag der Frauen lediglich Elena Brugger für den DRB am Start war, gingen an Tag 2 gleich vier Deutsche auf Medaillenjagd. Das junge Team um die letztjährigen Medaillengewinnerinnen bei den Juniorinnen Annika Wendle, Luzie Manzke und Francy Rädelt, wird angeführt von Olympiateilnehmerin Luisa Niemesch (58kg), die zumindest schon auf 3 Jahre Erfahrung bei den Seniorinnen aufweisen kann. Die beiden letzt genannten stießen bis ins Halbfinale vor, mussten sich jedoch dort beide geschlagen geben und standen am Abend im kleinen Finale um die Bronzemedaille.




Den Auftakt machte Annika Wendle. Sie verlor leider ihr Auftaktmatch mit 2:13 gegen Juniorenweltmeisterin Gurbanova aus Aserbaidschan, durfte sich aber berechtigte Hoffnungen auf die Repechage machen. Annika Wendle konnte wie erhofft in der Hoffungsrunde noch einmal ins Geshehen eingreifen, hatte mit der deutlich erfahreneren Paula Kozlow aus Polen eine starke Gegnerin. Nach zwischenzeitlicher Aufholjagd im zweiten Abschnitt, stand am Ende eine 2:7 Punktniederlage und das Ende der Hoffnungen auf Bronze.

Nicht viel besser lief es kurz darauf bei Luzie Manzke, sie hielt Lokalmatadorin Eliana Szabo mit 10:1 in Schach. Im Viertelfinale wartete Maria Kuznetzova aus Russland. Nach einem abwechslungsreichen Kampf lag Luzie in der letzten Minute knapp in Rückstand und wurde kurz vor dem Ende bei einem Wurfversuch noch gekontert, somit unterlag sie mit 4:10 nach Punkten. Somit war ihr Wettkampf bereits früh beendet.

Um 11 Uhr starteten dann auch Luisa Niemesch und Francy Rädelt in das Turnier. Niemesch erwischte gegen die Türkin Derya Bayhan einen perfekten Start. Noch vor Ablauf der ersten drei Minuten siegte sie technisch überlegen mit 13:0. Auch Francy ließ wenig anbrennen, auch sie beherrschte ihre türkische Kontrahentin von Beginn an und feierte nach klarer Führung nach Minuten 5 Minuten einen Schultersieg. Während Francy Rädelt im Halbfinale auf Lokalmatadorin und Mitfavorin Zsanett Nemeth traf, bekam es Luisa Niemesch mit Juniorenweltmeisterin Elin Nilsson aus Schweden zu tun.
Rädelt fand gut in den Kampf, wurde jedoch bei einem eigenen Beinangriff stark von der Ungarin gekontert und lag zur Pause mit 0:4 in Rückstand. Nach einer weiteren Wertung für Nemeth, erneut nach missglücktem Beinangriff von Francy, schaukelte die Ungarin den Vorsprung souverän über die Zeit.
Luisa Niemesch lieferte sich mit Nilsson ein packendes Duell bis in die Schlusssekunden. Luisa ging früh mit 1:0 in Front, musste jedoch einen Takedown zum 1:2 hinnehmen. Im zweiten Abschnitt tat die Schwedin anschließend überhaupt nichts mehr für den Kampf, ihre passive Ringweise wurde allerdings nicht bestraft. Niemesch hingegen konnte bei einigen Angriffen leider nicht die dringend benötigte Wertung erringen und unterlag nach 6 Minuten knapp mit 1:2.

Am Abend standen somit beide Mädels im kleinen Finale um die Bronzemedaille. Den Anfang hier machte Luisa Niemesch. Gegen die Norwegerin Ronja Buroe hatte der Kampf noch gar nicht richtig begonnen, da war er auch schon wieder beendet. Gleich in der ersten Aktion erwischte Niemesch ihre Kontrahentin und brachte sie in die gefährliche Lage. Noch vor Ablauf der ersten Minute stand der umjubelte Schultersieg und die erste Medaille für die Frauen fest.

Im vorletzten Kampf des Tages durfte dann Francy Rädelt in ihrem Finale auf die Matte. Ramirez hatte in ihrem Viertelfinale einen starken Eindruck hinterlassen, unterlag am Ende trotz  zwischenzeitlich deutlicher Führung. Francy war somit gewarnt und ging hochkonzentriert zu Werke. Auch der einzige Schreckmoment des Kampfes, in Form eines zerstörten Flachbildfernsehers, konnte sie nicht aufhalten. Mit einem ihrer starken Doppelbeinangriffen beförderte sie die Spanierin in den als Anzeige fungierenden LED-TV und zerstörte ihn vollends. Beide Athletinnen trugen glücklicherweise keine Blessuren davon und kurz nach der Pause beendete dann ein letzter Beinangriff das Duell. Rädelt siegte vorzeitig mit 10:0 und holte somit direkt die zweite Bronzemedaille des Tages.

Auch Bundestrainer Patrick Löes zeigt sich hochzufrieden: „Wir hatten ein sehr junges Team am Start, einzig Luisa Niemesch hat bisher Erfahrung im Seniorenbereich vorzuweisen und somit sind die beiden Medaillen eine tolle Bilanz. Im nächsten Jahr können alle Mädels noch einmal bei dieser Meisterschaft an den Start gehen und wir hoffen dort unsere Ausbeute vielleicht sogar noch steigern zu können.“ Neben den beiden Medaillengewinnerinnen haben mir aber auch die anderen drei Mädels sehr gefallen. „Annika Wendle und Elena Brugger sind sogar noch bei den Juniorinnen startberechtigt und auch für Luzie Manzke galt es in erster Linie erste Erfahrungen im Erwachsenenbereich zu sammeln.“

Frauen Tag 2:
53kg: Annika Wendle – 13 Teilnehmer
Qualifikation: Gurbanova, Leyla (AZE) 2:13 TÜPN
Hoffnungsrunde: Kozlow, Paula (POL) 2:7 PN

58kg: Luisa Niemesch – 11 Teilnehmer – Platz 3.
1/4 Finale: Bayhan, Derya (TUR) 13:0 TÜPS
1/2 Finale: Nilsson, Elin (SWE) 1:2 PN
Finale um 3+5: Buroe, Ronja (NOR) SS
63kg: Luzie Manzke – 12 Teilnehmer
Qualifikation: Szabo, Eliana (HUN) 10:1 PS
1/4 Finale: Kuznetzova, Maria (RUS) 4:10 PN

75kg: Francy Rädelt – 11 Teilnehmer – Platz 3.
1/4 Finale: Altug, Beste (TUR) 7:2 SS
1/2 Finale: Zsanett Nemeth (HUN) 0:6 PN
Finale um 3+5: Ramirez Perdomo, Estefania (ESP) 10:0 TÜ