Ringerrecken zeigten bei den German Masters in Gelenau ihr Können

Gelenau – Die letzten nationalen Titelkämpfe des Jahres 2023 waren den älteren Jahrgängen vorbehalten, die in vier Altersgruppen (ab 35 bis 60 Jahre) bei den ‚German Masters‘ im erzgebirgischen Gelenau ihr Können unter Beweis stellten. 

Das Sportareal Erzgebirgsblick bot nicht nur einen schönen Ausblick über den Ort, der seine 750-Jahrfeier begeht und die schöne Natur des Erzgebirges, sondern in der Arena auch guten Ringkampfsport auf den drei Matten, sowie großartige Stimmung auf den Zuschauerrängen. Vor allem der RSV Rotation Greiz hatte eine große Fangruppe mit nach Gelenau gebracht, die ihre Kämpfer lautstark anfeuerten.
94 Freistilringer starteten am Freitag in die Titelkämpfe, vor allem in der jüngsten Altersgruppe A (35 bis 40 Jahre) lieferten sich die Athleten, die zum Teil noch im Ligenbereich kämpfen, Duelle auf hohem Niveau. Mit 26 Freistilspezialisten war diese Altersklasse auch am stärksten besetzt. Doch auch die älteren Jahrgänge bis zur Gruppe E (bis 60 Jahre) wollten zeigen, dass sie es noch können und setzten sich vor allem mit viel Kampfgeist in Szene, zudem die Söhne erwartungsvoll auf der Trainerbank saßen. Immerhin waren es noch 15 gestandene Kämpfer, die sich in der ältesten Klasse der Konkurrenz stellten.
Das größte Teilnehmerfeld im freien Ringkampf stellte Württemberg mit 19 Kämpfern, Bayern reiste mit 13 Freistilspezialisten an und Nordrheinwestfalen war mit 12 Athleten am Freitagnachmittag in Gelenau vertreten. Erfreulich war, dass auch aus den nördlichen Landesorganisationen zahlreiche Ringer in Gelenau vertreten waren, die das Niveau maßgeblich mitbestimmten.

Der Samstag gehörte den Griechisch-Römisch-Ringern, in den vier Altersgruppen gingen insgesamt 100 Kämpfer über die Waage. Auch in dieser Stilart bot Württemberg mit 20 Aktiven das größte Teilnehmerfeld auf vor Bayern (15) und Nordrhein-Westfalen (14), wobei es auch viele ‚Doppelstarts‘ von Ringern gab, die in beiden Stilarten antraten.

Verbissen wurde um jeden Punkt gekämpft, wollten die Recken doch zeigen, dass man für den Ringkampfsport nicht zu alt ist. Doch abseits der Ringermatte war es auch ein Treffen langjähriger Weggefährten, „… weiß du noch ?“, damit dürften die meisten Sätze am Abend, nach dem sportlichen Teil, in gemütlicher Runde angefangen haben.

Natürlich gibt es widersprüchliche Meinung zu den German Masters, die einen verweisen auf die Verletzungsgefahr, die im Alter dann doch zunimmt und darauf, dass einige Kämpfer nicht mehr ganz so kernig aussehen, wie einst, doch am Ende sind es alles Männer, die mit ihrem Sport gewachsen sind, Freude und Spaß am Kämpfen haben, in ihren Vereinen wichtige Funktionen begleiten und damit überlebenswichtig für den Ringkampfsport hierzulande sind, indem sie mithelfen, mit ihren Erfahrungen den Nachwuchs an Spitzenleistungen heranzuführen.

Jene, die sich noch richtig fit fühlen, schielen bereits auf die Weltmeisterschaften der Veteranen, die vom 17. bis 22. Oktober in Loutraki (GRE) ausgetragen werden.

Jörg Richter

Bilder:

Christian Fetzer (TSV Herbrechtingen), der noch in der Bundesliga gegen die Besten der Welt antritt, setzte sich bei den German Masters in Gelenau, im griechisch-römischen Stil, in der Altersklasse A (70 kg) gegen die Konkurrenz durch.

Foto: J. Richter