EINE TOLLE ERFAHRUNG

Jugendcamp im Rahmen der Junioren-EM 2017 in Dortmund

Von Claudia Pauli

Eine besondere Möglichkeit bot sich dem Ringernachwuchs aus ganz Deutschland anlässlich der Junioren-EM 2017 in Dortmund: Der Deutsche Ringer-Bund (DRB) hatte ein Jugendcamp ausgeschrieben, an dem letztlich rund 160 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 12 und 16 Jahren sowie deren Betreuer teilnahmen. Insgesamt beteiligten sich somit 211 Personen aus mehreren Landesorganisationen an dem Wochenendcamp, verfolgten Spitzensport aus nächster Nähe, trainierten unter Anleitung von Bundestrainern und fanden neue Freunde.

Mit ihren Betreuern (pro drei Kinder sollte ein Betreuer von zuhause mit nach Dortmund reisen) waren die Heranwachsenden von Freitag bis Sonntag (30. Juni bis 2. Juli 2017) in zwei Sporthallen in Dortmund untergebracht, wo sie von Mitgliedern der Vereine KSV Kirchlinde und KSV Jahn Marten am Samstag- und am Sonntagmorgen mit einem Frühstück versorgt wurden.

Anschließend machten sich die Camp-Teilnehmer jeweils auf den Weg zur Helmut-Körnig-Halle, die unmittelbar am Signal Iduna Park – der Heimspielstätte des DFB-Pokalsiegers Borussia Dortmund – gelegen ist. „Wer am Camp teilnahm, erhielt automatisch ein Ticket für den ÖPNV in Dortmund, sodass die Kinder, Jugendlichen und ihre Betreuer kostenlos mit Bus und Bahn fahren konnten“, sagt Frank King, Jugendreferent im Württembergischen Ringerverband (WTB) und Mitglied des DRB-Jugendausschusses, der das Camp zusammen mit DRB-Jugendreferent Klaus Blank organisiert hatte und auch während der EM betreute.

Um 10.00 Uhr begannen in der Helmut-Körnig-Halle an jedem Tag die Wettkämpfe, sodass die Camp-Teilnehmer bereits am Vormittag die leistungsstärksten 17- bis 20-jährigen Ringer aus Europa in Aktion erleben konnten. Nach Beendigung der ersten Session durften die vier Mädchen und rund 150 Jungen selbst auf die Matten – und zwar genau auf die Matten, auf denen die EM-Kämpfe ausgetragen wurden. Ein fantastisches Gefühl für die Camp-Teilnehmer!

Damit die Trainingsgruppe nicht zu groß war, wurden die Camp-Teilnehmer auf zwei Gruppen aufgeteilt, die nacheinander trainierten. Unterschieden nach Stilarten wurde dabei nicht, denn: „Wir haben normalerweise in jeder Trainingseinheit einen Freistil- und einen Griechisch-Römisch-Trainer auf der Matte. Außerdem sind die Größeren zwar schon spezialisiert, aber im Verein trainieren sie auch häufig Freistil und Griechisch-Römisch“, erläutert Frank King.

Dabei kamen die Camp-Teilnehmer in den Genuss, bei Top-Trainern Neues zu lernen, ihnen bekannte Techniken zu verbessern etc.: Am Camp wirkten seitens des DRB Michael Carl, der Bundestrainer für den griechisch-römischen Stil, Jürgen Scheibe, der Bundestrainer Freistil, Patrick Loës, der Bundestrainer Frauen, und Maik Bullmann, der Bundestrainer Nachwuchs für den griechisch-römischen Stil, mit. „Die Kinder und Jugendlichen sollen ja ein Gefühl dafür bekommen, in welchen Bereich sie eventuell hinkommen wollen“, meint Frank King. Außerdem leiteten Marcel und Christoph Ewald, Maik Bitterling und Uwe Werner Trainingseinheiten.

Nachdem sich die Mädchen und Jungen ausgepowert hatten, verfolgten sie aus nächster Nähe die zweite Wettkampfsession und unterstützten dabei insbesondere die deutschen EM-Starter lautstark. „200 Leute, die Stimmung machen, merkt man in jedem Fall“, sagt Klaus Blank. Auch optisch waren die Camp-Teilnehmer gut auf der Tribüne auszumachen: Jeder, der zu der Gruppe gehörte, erhielt ein spezielles T-Shirt.

Highlights im Rahmen ihres Aufenthaltes in Dortmund waren für die Mädchen und Jungen nicht zuletzt die exklusiven Autogrammstunden mit Bundestrainer Maik Bullmann und dem Olympiazweiten und mehrmaligen Deutschen Meister Mirko Englich. Beide standen den Camp-Teilnehmern für eine Fragestunde sowie für Autogramme auf dem Camp-T-Shirt zur Verfügung und bedachten die Kinder und Jugendlichen mit Autogrammkarten.

Das Gros der Camp-Teilnehmer ist in Württemberg und Südbaden beheimatet. Hinzu kamen Sportler und Betreuer aus Bayern, Hessen, Nordbaden und Nordrhein-Westfalen. „Solch ein Camp ist ein tolles Erlebnis für die Kids“, weiß DRB-Jugendreferent Klaus Blank.

Schon 2011, als die Europameisterschaften der Männer und der Frauen in Dortmund stattfanden, führte der DRB für Kinder und Jugendliche ein kleines Camp durch. „Ich war damals mit 100 Kindern aus Baden-Württemberg dabei. Das war eine tolle Erfahrung, wir haben drei tolle Tage erlebt. Für die Kids waren das Erlebnisse, die sie sonst so schnell nicht bekommen“, blickt Frank King zurück.