EM-Bronze für Paruszewski
Zagreb – Am vierten Kampftag der Europameisterschaft in Zagreb (CRO) gewann Sandra Paruszewski (59 kg) die zweite Medaille für den Deutschen Ringer- Bund. Die Ringerin vom AV Sulgen bezwang im kleinen Finale Alyona Kolesnik (AZE) mit 3:1 Punkten und sicherte sich damit die Bronzemedaille.
Sandra Paruszewski startete am Vortag mit einem klaren Sieg ins Turnier, punktete Kelsey Barnes (GBR) mit 11:0 aus. Im Viertelfinale musste Sandra Paruszewski eine 0:3-Niederlage gegen Yuliia Ktach (UKR) quittieren, die allerdings auch ihren Halbfinalkampf siegreich gestaltete und ins Finale einzog. Damit konnte Sandra Paruszewski erneut ins Kampfgeschehen eingreifen. Aufgrund der geringen Teilnehmerzahl in dieser Kategorie rückte die DRB-Starterin direkt ins kleine Finale um Bronze.
Annika Wendle (55 kg) hatte ebenfalls das kleine Finale um Bronze erreicht, scheiterte dort jedoch an der Französin Tatiana Debien mit 4:6 Punkten und belegt im Endergebnis den 5. Platz. Dabei war es ein Duell auf Augenhöhe, Annika Wendle versuchte am Ende noch einmal alles, um den Kampf noch eine Wende zu geben, doch die Französin blockte Handgelenke und Finger und verhinderte so die Angriffe der deutschen Ringerin. Bei dem von Bundestrainer Patrick Loes geforderten Videobeweis sah man die Abwehraktionen von Debien nicht, so gab es noch einen zusätzlichen Punkt für die Französin.
Pech hatte Annika Wendle schon am Vortag, ganze 10 Sekunden fehlten Annika Wendle zum Einzug ins Finale. Doch dann wagte Erika Bognar (HUN) einen letzten Beinangriff und holte damit vier Zähler zum 6:2 und erzwang damit auch die Entscheidung.
Bundestrainer Patrick Loes schickte am Donnerstag mit Anastasia Blayvas (53 kg), Elena Brugger (57 kg), Luisa Niemesch (62 kg) und Lilly Schneider (72 kg) vier weitere deutsche Ringerinnen auf die Matte.
Elena Brugger (57 kg) hatte es in der Hand, ins Halbfinale einzuziehen, doch der Endspurt beim 0:6-Rückstand gegen die WM-Fünfte des Vorjahres Zhala Aliyeva (AZE) kam zu spät, zum 3:6-Endstand. Ihren Auftaktkampf hatte die Südbadenerin gegen Anna Szel (HUN) durch Schultersieg gewonnen.
Auch Luisa Niemesch (62 kg) hatte in ihrem ersten Kampf Ameline Douarre (FRA) mit 6:2 Punkten bezwungen, im Viertelfinale musste die Ringerin vom SVG Weingarten gegen die Olympia-Dritte von 2021 in Tokio Irina Koliadenko (UKR) eine klare Niederlage hinnehmen.
Lilly Schneider (72 kg) startete im Viertelfinale und bot dort einen ausgeglichenen Kampf gegen Liudmyla Tychyna (UKR), den die Ukrainerin am Ende mit 2:1-Punkten für sich entschied.
Auch Anastasia Blayvas (53 kg) startete mit einer 1:6-Niederlage gegen Stalvira Orshush, die noch 2021 Europameisterin für Russland wurde und nach den Olympischen Spielen von Tokio ihren russischen Pass gegen einen ungarischen eintauschte.
Das Daumendrücken für die siegreichen Kontrahentinnen half, denn es geht für Anastasia Blayvas (53 kg), Elena Brugger (57 kg) und Luisa Niemesch (62 kg) am Freitag weiter, denn Stalvira Orshush, Zhala Aliyeva und Irina Koliadenko erreichten das Finale.
Anastasia Blayvas greift am Freitag gegen Iulia Leorda (MDA) in der Hoffnungsrunde erneut an, Luisa Niemesch bekommt es in ihrem Hoffnungsrundenduell ebenfalls mit einer Ringerin aus Moldawien zu tun, die Nordbadenerin trifft auf Mariana Cherdivara Esanu. Elena Brugger rückt aufgrund der geringen Teilnehmerzahl in ihrem Limit gleich in den Kampf um Bronze und muss am Freitagabend im kleinen Finale gegen Jowita Wrzesin (POL) auf die Matte.
Nur Lilly Schneider schied aus, ihre Kontrahentin Liudmyla Tychyna (UKR) unterlag im Halbfinale und verpasste damit den Endkampf um den Europameistertitel.
An den letzten Tagen der Europameisterschaft greifen die Griechisch-Römisch-Spezialisten ins Kampfgeschehen ein.
Text: Jörg Richter
Foto: Kadir Caliskan (UWW)