Deutsche Juniorinnen sammeln weiter Medaillen

Ringen / Europameisterschaft der Junioren vom 29.7.-5.8.2018 – Tag 5

Deutsche Juniorinnen sammeln weiter Medaillen

Rom – Eyleen Sewina (65 kg/RSV Rotation Greiz) hat bei den Europameisterschaften der Junioren in Rom (ITA) die Silbermedaille gewonnen. Im Finale unterlag die Ringerin aus Greiz gegen Oksana Chudyk (UKR) mit 0:10 Punkten. Doch das Ergebnis täuscht über den Kampfverlauf hinweg, denn Eyleen Sewina hielt gegen die Ausnahmeathletin gut mit, die eigentlich noch im Kadettenbereich kämpft und dort in den letzten beiden Jahren auch den Europameistertitel einheimste.

Eyleen Sewina gewann bereits am Donnerstagmorgen ihr Auftaktduell gegen Dimitra Sotiriadou (GRE) souverän durch einen schnellen Schultersieg, wobei die Ringerin aus Greiz, die im Ringerzentrum Frankfurt(O.) unter den Fittichen von Michael Kothe trainiert, bereits nach wenigen Sekunden mit 6:0 Wertungspunkten führte. „Kraft gespart…“, freute sich auch Bundestrainer Rainer Kamm über den schnellen Sieg der RSV-Ringerin.

Das kam der Deutschen Meisterin der Juniorinnen aus Greiz im Viertelfinale auch zu Gute, denn dort traf sie auf Wiktoria Cholus (POL), die mit Beinangriffen und Konterattacken gleich in Führung ging. Erst kurz vor Kampfende , als die Begegnung schon verloren schien, drehte Eyleen Sewina die Begegnung durch Beinangriffe und Bodentechniken mit 8:6 zu ihren Gunsten und zwang die Polin kurz vor dem Schlussgong gar auf beide Schultern.

Im Halbfinale dann der Sieg über die Italienerin, mit dem sich Eyleen Sewina für das Finale qualifizierte.

Kurz vorher war es Serena Bölke (57 kg/RSV Hansa 90 Frankfurt/O.), die mit Bronze glänzte. Die Frankfurterin ging gegen Magdalena Glodek (POL) konzentriert zu Werke und setzte den Angriffen der Polin in den letzten Sekunden des Duells mit gekonnter Abwehrarbeit Grenzen. Serena Bölke setzte sich mit 8:4 Punkten durch und sicherte dem DRB damit die 6. Medaille insgesamt bei diesen Europameisterschaften.

Noch am Vortag startete Serena Bölke (57 kg/RSV Hansa 90 Frankfurt(O.) mit einem technischen Überlegenheitssieg (10:0) gegen Christina Demirkan (GRE) ins Rennen, verlor jedoch das Halbfinale gegen die starke Schwedin Sara Lindborg. Damit kämpfte sich Serena Bölke ins kleine Finale um Bronze.

„Ein überwältigendes Ergebnis, vier Medaillen bei einer EM in einer Stilart, wann hat es das mal gegeben“, jubelte Nachwuchs-Bundestrainer Rainer Kamm, wobei er unterstrich, dass Goldkandidatin Ellen Riesterer im halbfinale durch ein Foul ausgebremst wurde, und Janny Sommermeyer, sowie Anne Nürnberger (KSC Motor Jena) ihre Viertelfinals denkbar knapp verloren und die Kontrahenten jeweils Medaillen gewannen.

Auch der Präsident des Deutschen Ringer- Bundes Manfred Werner freute sich über die Erfolge der deutschen Junioren, „… hier spiegelt sich unsere  Nachwuchsarbeit in den Verbänden und Stützpunkten wieder“.

Am Freitagmorgen griffen die Freistilringer ins Kampfgeschehen ein, wobei aus deutscher Sicht nur Julian Gebhard (SC Isaria Unterföhring) die Hoffnungsrunde erreichte. Horst Lehr (57 kg/VfK Schifferstadt), Adrian Wolny (65 kg/SV Triberg), Tino Rettinger (70 kg/RWG Mömbris-Königshofen) und Alexander Biederstädt (97 kg/1. Luckenwalder SC) schieden nach Niederlagen aus, nur Julian Gebhard (79 kg/SC Isaria Unterföhring) kann am Samstagmorgen in der Hoffnungsrunde weiterkämpfen.

Horst Lehr hatte mit Petr Kopylov (RUS) ein schweres Los gezogen, der Schifferstädter unterlag im Achtelfinale deutlich, doch der Russe verlor sein Halbfinale gegen Andrii Dzhelep (UKR), damit war für den Bronzemedaillengewinner des Vorjahres das Turnier bereits wieder beendet.

Auch Adrian Wolny schied nach einer Schulterniederlage gegen Denys Borohan (UKR) aus, da der Ukrainer das Finale verfehlte.

Tino Rettinger gewann seinen Auftaktkampf gegen Botond Gulyas (HUN) mit 14:3 Punkten vorzeitig, verlor jedoch das Achtelfinale gegen Arman Adreasyan (ARM). Der verlor jedoch seinen Halbfinalkampf, verfehlte damit das Finale und so konnte Rettinger auch nicht mehr über die Hoffnungsrunde ins Kampfgeschehen eingreifen.

Alexander Biederstädt startete bei seinem internationalen Debüt mit einem 6:0-Punktsieg gegen den Bulgaren Tsvetan Evtimov ins Rennen. Im Viertelfinale musste der Luckenwalder jedoch eine klare Niederlage gegen Oleksandr Bykanov (UKR) hinnehmen. Für die Hoffnungsrunde reichte es nicht, da der Ukrainer sein Halbfinalduell gegen Zuriko Urtashvili (GEO) verlor.

Julian Gebhard unterlag zwar im Auftaktduell gegen Adrian Grosul (MDA) mit 0:10 Wertungspunkten, doch der Moldawier ließ auch im weiteren Turnierverlauf nichts mehr anbrennen, schaffte den Einzug ins Finale und so steht Julian Gebhard am Samstagmorgen in der Hoffnungsrunde, wo er auf Astamur Gunba (RUS) treffen wird.

Jörg Richter