Bundesligasaison 2020

Leider mussten wir in den vergangenen Tagen feststellen, dass die öffentliche und halböffentliche Diskussion über eine mögliche Durchführung der Bundesligasaison 2020 zu einem großen Teil auf Halbwissen und vielen Mutmaßungen beruht. Deshalb ist es uns wichtig unsere Sichtweise der Dinge auch klar und öffentlich kund zu tun.

Bei einer Videokonferenz, die allen Bundesligavereinen zur Teilnahme offen stand und an der auch nahezu alle Bundesligisten teilgenommen haben wurden die größten Problemfelder mit Blick auf die aktuellen Erkenntnisse und Entwicklungen des Pandemiegeschehens ausführlich thematisiert. Dabei hat man sich auf die kurz daraufhin verteilte Beschlussvorlage, in der jeder Verein die Möglichkeit hat seine Teilnahme individuell abzuwägen und dann auch verbindlich zu erklären, verständigt.

In dieser Beschlussvorlage gibt es u.a. einige Vorgaben, die zum Einen vorsehen das ein unsanktioniertes Pausieren in der Saison 2020 möglich ist und zum Anderen sind zwei Abstimmungsmöglichkeiten zur Rückerstattung/Gutschrift von Gebühren zur Auswahl gestellt. Deshalb ist es sehr verwunderlich, wenn über Sanktionen seitens des Spitzenverbandes für Vereine die nicht an der Bundesliga 2020 teilnehmen diskutiert wird oder auch gefordert wird man müsse die Gebühren einbeziehen. Alleine diesen exemplarisch aufgeführten Aspekten wurde bereits in den verbindlichen Vorgaben der Beschlussvorlage Rechnung getragen.

Als Spitzenverband ist es uns wichtig, dass jeder Verein im Sinne unseres Sportes vor seiner Entscheidung zur Teilnahme an der Bundesliga 2020 den Schulterschluss und den Kontakt zu seiner zuständigen Verwaltungsbehörde sucht und Gespräche zur möglichen Durchführung von Mannschaftskämpfen im Oktober führt. Auf dieser Basis soll dann jeder Verein seine individuelle und unbeeinflusste Entscheidung zur Teilnahme treffen.

Weiterhin wurde auch ausführlich über ein Rahmenhygienekonzept für die Bundesliga gesprochen und diskutiert. Dabei ist man auch überein gekommen, dass ein solches erst frühestens 6 Wochen vor Beginn einer möglichen Saison erstellt werden kann. Als Beispiel wurde dabei u.a. die Fußball-Bundesliga angeführt, deren Konzept in einer zeitlich deutlich kürzeren Spanne vor Austragung der ersten Spiele erstellt wurde.

Auch der DRB würde einen langfristigeren Planungsvorlauf bevorzugen. Allerdings vermag unter den aktuellen Voraussetzungen weder die Politik noch die Sportwelt zu sagen welche Vorgaben es im September in Bezug auf unseren geliebten Sport geben wird. Gerade mit Blick auf die aktuell im wöchentlichen Rhythmus erfolgenden Lockerungen müssen wir uns als Ringerinnen und Ringer alle Möglichkeiten für unseren Sport offen halten und dürfen nicht den Fehler begehen zu früh die Segel zu streichen.

Selbstverständlich wird der DRB die autonome und sicherlich ausreichend abgewägte Entscheidung der Bundesligisten, wie zugesichert, respektieren. Eine individuelle Entscheidung der Vereine ohne Einflussnahme von Dritten ist uns in diesem Zusammenhang aber überaus wichtig.