Ringerlegende Klaus Rost lebt nicht mehr

Dortmund – Im Umfeld des Grand Prix von Deutschland, der am vergangenen Wochenende in Dortmund ausgetragen wurde, machte die traurige Nachricht die Runde: der Olympiazweite von 1964 in Tokio, Klaus Rost lebt nicht mehr.

Die 153 Aktiven aus 23 Nationen, Trainer, Kampfrichter und Offizielle erhoben sich bei der Eröffnung der Wettkämpfe zu einer Gedenkminute für einen der erfolgreichsten Ringer.

Klaus Rost begann im Alter von 12 Jahren beim KSV Witten mit dem Ringkampfsport, wechselte 1963 zum SU Annen. Ein Jahr später gelang ihm bei den Olympischen Spielen in Tokio sein größter Triumph mit dem Gewinn der Silbermedaille. Vier Jahre später scheiterte er in Mexiko an Bronze und wurde Vierter.

Bei Deutschen Meisterschaften stand Klaus Rost sowohl im freien Ringkampf, als auch im griechisch-römischen Stil aktiv war, insgesamt 16 Mal auf dem obersten Treppchen. Den ersten Meistertitel gewann er 1958 im Jugendbereich, 1973 holte er vor Werner Hettich (Freiburg) und Gerhard Weisenberger (Aschaffenburg) seine 12. Goldmedaille und beendete damit seine lange und erfolgreiche Laufbahn und gab seine Erfahrung als Trainer an den Nachwuchs des KSV Witten weiter, ebnete Ringern wie Ralf Lyding, oder Jörg Helmdach den Weg in die internationale Spitze.
„Noch im Vorjahr verfolgte Klaus Rost die Bundesligakämpfe des KSV Witten, obwohl er da schon gesundheitlich angeschlagen war“, so Detlef Englich, Weggefährte des Wittener Ringeridols.

Neben dem Ringkampfsport hatte Klaus Rost ein weiteres Hobby; die Brieftaubenzucht, die er noch lange erfolgreich betrieb, als er die Ringerschuhe längst an den berühmten Nagel gehangen hatte.

Mit der Einführung der deutschen ‚Hall of Fame‘ im vergangenen Jahr, will DRB-Präsident Jens Peter Nettekoven allen Olympiasiegern und Gewinnern von olympischen Medaillen einen Ehrenplatz schaffen. „Gerne hätte ich Klaus Rost noch zu Lebzeiten in die Hall of Fame aufgenommen“, bedauert Nettekoven, dass der Wittener diese Ehre nicht mehr erleben kann. Die 83-jährige Ringerlegende verstarb am Donnerstag, den 10. August.

Jörg Richter / Detlef Englich