Hessen und Südbaden bei der U17 vorne
Der Hessische Ringer-Verband e.V. bleibt auch im dritten Jahr nacheinander in der Altersklasse U17 im Freistil das Maß aller Dinge. Nach 2021 und 2022 gewann die Auswahlmannschaft unter der Leitung von Landes-Cheftrainer Vitali Wagin auch dieses Jahr die Länderwertung bei den Deutschen Meisterschaften Freistil in Werdau.
Mit einer überragenden Bilanz von acht Medaillen, davon vier Meister und insgesamt 71 Punkten ließ das 13köpfige HRV-Freistil-Team Württemberg (62) und Südbaden (48) hinter sich. Die Rimbacher Manuel Wagin und Felix Schmitt verteidigten ihren Titel in den Gewichtsklassen bis 65kg und 71kg souverän und setzen neue Maßstäbe auf nationaler Ebene. In jeweils sechs Kämpfen mit 63:4 technischen Punkten (Wagin) und 62:0 technischen Punkten (Schmitt) stellen beide HRV-Athleten eine derzeitige Ausnahmestellung dar. In Deutschland in dieser Altersklasse aktuell nicht zu bezwingen, werden Wagin und Schmitt nun die Herausforderungen bei den U17-Europameisterschaften in Albanien (Mitte Juni) suchen. Hessen stellte mit David Bertram (55kg) und Nick Eckenberger (60kg) in den teilnehmerstärksten Gewichtsklassen (jeweils 25) weitere zwei Meister. In einem spannenden Finale der Gewichtsklasse bis 48kg verteidigte Dominic Thiel (Bayern) seinen Titel vor Iannis Lupo (Südbaden). 4:0 war der Bayer vorne, ehe Lupo mit einem Spaltgriff aus dem Stand das 4:4 machte. Doch die Aktion war nicht vollständig in der Wettkampfzeit von 2×2 Minuten beendet und somit war Thiel glücklicher Deutscher Meister. Mit John Ketterling (Nordbaden) reihte sich neben Thiel, Wagin und Schmitt ein vierter Titelverteidiger in die Chroniken ein. Ketterling sammelte in fünf gewonnenen Duellen 41:5 technische Punkte.
Im gr.-römischen Stil, die in Dürbheim / Spaichingen mit 159 Teilnehmern ausgetragen wurde, dominierte der Landesverband Südbaden. Mit 70 Punkten behauptete sich die LO vor Württemberg (68). Der Landesverband Nordbaden schaffte den Sprung auf das Treppchen mit 52 Punkten. In der Bilanz der Meistertitel allerdings hatte Württemberg die Nase mit drei Meistern vorne, gefolgt von Nordrhein-Westfalen, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen mit jeweils zwei Meistern. Jeweils einen Meister stellten die LOs Nordbaden und Hessen. Südbaden konnte keine Goldene einfahren, dafür aber dreimal Silber und dreimal Bronze. In den teilnehmerstärksten Gewichtsklassen, der 65- und 71kg-Klasse, setzten sich Kevin Karl (65kg / Württemberg) und Kristian Flink (71kg / Sachsen) durch. Karl sammelte in sieben Kämpfen insgesamt 62:4 Punkte und konnte bis auf das Poolfinale alle seine Duelle technisch-überlegen gewinnen. Flink kam in sechs Kämpfen auf 46:7 technische Punkte und gewann viermal technisch-überlegen. Im Finale allerdings musste sich Flink gegen Ole Hansen (Bayern) strecken. 4:3 hieß es am Ende für den Sachse.
Text: Jens Gündling
Fotos: Jörg Richter / Falko Werner