Europameisterschaft der Männer und Frauen vom 17.-23. April 2023 in Zagreb (CRO)

97kg FS – Magomedkhan Magomedovitch MAGOMEDOV (AZE) df. Erik Sven THIELE (GER)

Dortmund/Zagreb – Am Montag starten die Europameisterschaften der Männer und Frauen in Zagreb (CRO), für die deutschen Ringerinnen und Ringer sind diese Titelkämpfe in Kroatien eine wichtige Standortbestimmung im vorolympischen Jahr. Dies bestätigt auch der DRB-Vizepräsident Sport Alexander Leipold: „… der Fokus liegt in diesem Jahr natürlich auf den Kämpfen um die Olympiafahrkarten, bei den Weltmeisterschaften im September in Belgrad (SRB), die Europameisterschaft ist dafür ein wichtiger Prüfstein“. Dabei ist sich Leipold sicher, dass die Bundestrainer mit starken Teams und Medaillenambitionen nach Zagreb reisen. „Unsere Ringer und Ringerinnen sind fit, haben sich gut vorbereitet und wir drücken natürlich die Daumen, dass die Anstrengungen auch mit Edelmetall belohnt werden“.

Den Startschuss geben die Freistilspezialisten, die gleich am Montagmittag die ersten Qualifikationskämpfe bestreiten. Bundestrainer Jürgen Scheibe schickt mit Horst Lehr (57 kg) den U-23-Europameister aus dem Vorjahr ins Rennen, mit Niklas Stechele (61 kg) und Joshua Morodion (92 kg) aber auch zwei Ringer, die vor wenigen Tagen, bei den Europameisterschaften der U-23, Medaillen gewannen. Niklas Stechele holte in Bukarest den Europameistertitel, Joshua Morodion EM-Bronze. Im schwersten Limit vertritt Gennadij Cudinovic (125 kg) die deutschen Farben, der nach seiner Teilnahme an den Olympischen Spielen in Tokio, nun auch in Richtung Paris schielt.

Neugierig ist man vor allem auf das Debüt von Andre Clarke (65 kg), einem Ringer der aus den USA kommt, eine deutsche Mutter hat, in Deutschland geboren wurde und mit deutschem Pass nun für das DRB-Team antritt, nachdem er beim Grand-Prix von Frankreich in Nizza Silber gewonnen hatte. Das interne Auskämpfen um die EM-Fahrkarte gegen Niklas Dorn hatte er im Vorfeld der Europameisterschaft gewonnen.

Freistil
57 kg: Horst Lehr
61 kg: Niklas Stechele
65 kg: Andre Clarke
70 kg: Kevin Henkel
86 kg: Lars Schäfle
92 kg: Joshua Morodion
97 kg: Erik Thiele
125 kg: Gennadij Cudinovic

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Große Hoffnungen liegen auch auf den Schultern der deutschen Ringerfrauen, wobei Bundestrainer Patick Loes auf bewährte Kräfte setzt. Sandra Paruszewski (59 kg) gewann im Vorjahr EM-Bronze, Luisa Niemesch (62 kg), die seit 2011 auf der internationalen Bühne um Meisterschaftsmedaillen kämpft, stand 2022 in Budapest im EM-Finale und gewann Silber zu ihrer eindrucksvollen Medaillensammlung hinzu. Zu den erfahrenen Athletinnen gehört auch Francy Rädelt, die in Zagreb aus dem Schatten von Olympiasiegerin Aline Rotter-Focken heraustreten möchte.
Patrick Loes nominierte weitere junge Athletinnen, die im Nachwuchsbereich schon erfolgreich kämpften und inzwischen dabei sind, den Fuß in die Türe zum Frauenbereich zu stellen. So holte Anastasia Blayvas bei den U-23-Europameisterschaften vor wenigen Wochen Bronze und greift nun auch wie Lilly Schneider (Nachwuchsringerin des Jahres 2021), die bei den U-23-Europameisterschaften in Bukarest 2023 an Bronze scheiterte, neu an.

Frauen
53 kg: Anastasia Blayvas
55 kg: Annika Wendle
57 kg: Elena Brugger
59 kg: Sandra Paruszewski
62 kg: Luisa Niemesch
68 kg: Eyleen Sewina
72 kg: Lilly Schneider
76 kg: Francy Rädelt

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Den Schlusspunkt hinter die Titelkämpfe setzen die Griechisch-Römisch-Ringer in Zagreb. Vor allem Bundestrainer Michael Carl steht vor der schweren Aufgabe, junge Athleten in die Spitze zu führen, nachdem mit Frank Stäbler, Denis Kudla und Eduard Popp die drei erfolgreichsten Athleten der letzten Jahre, nach den Olympischen Spielen von Tokio ihre Ringerstiefel an den berühmten Nagel gehangen haben. Einen ersten Eindruck gab es zuletzt bei den Thor Masters in Dänemark, wo sich die DRB-Auswahl vor allem gegen die starken Skandinavier behaupten mussten. Peter Öhler (97 kg), Hannes Wagner (87 kg), der 2020 und 2021 EM-Bronze gewann und Fabian Schmitt (55 kg/EM-Bronze 2019 in Bukarest), gehören dabei schon zu den erfahrenen Kämpfern im Männerbereich.

Griechisch-römischer Stil
55 kg: Fabian Schmitt
60 kg: Christopher Kraemer
67 kg: Witalis Lazovski
72 kg: Michael Widmayer
77 kg: Samuel Bellscheidt
82 kg: Roland Schwarz
87 kg: Hannes Wagner
97 kg: Peter Öhler
130 kg: Franz Richter

Zeitplan:
Montag
11:30 Uhr Qualifikation 57-65-70-79-97 kg (FR) – Lehr, Clarke, Henkel, Thiele
17:45 Uhr Eröffnung
18:00 Uhr Halbfinals 57-65-70-79-97 kg (FR)

Dienstag
11:30 Uhr Qualifikation 61-74-86-92-125 kg (FR) – Stechele, Schäfle, Morodion, Cudinovic
Hoffnungsrunde 57-65-70-79-97 kg (FR)
16:45 Uhr Halbfinals 61-74-86-92-125 kg (FR)
18:00 Uhr Finals 57-65-70-79-97 kg (FR)

Mittwoch
11:30 Uhr Qualifikation 50-55-59-68-76 kg (WW) – Wendle, Paruszewski, Sewina, Rädelt
Hoffnungsrunde 61-74-86-92-125 kg (FR)
16:45 Uhr Halbfinals 50-55-59-68-76 kg (WW)
18:00 Uhr Finals 61-74-86-92-125 kg (FR)

Donnerstag
11:30 Uhr Qualifikation 53-57-62-65-72 kg (WW) – Blayvas, Brugger, Niemesch, Schneider
Hoffnungsrunde 50-55-59-68-76 kg (WW)
16:45 Uhr Halbfinals 53-57-62-65-72 kg (WW)
18:00 Uhr 50-55-59-68-76 kg (WW)

Freitag
11:30 Uhr Qualifikation 55-63-77-87-130 kg (GR) – Schmitt, Bellscheid, Wagner, Richter
Hoffnungsrunde 53-57-62-65-72 kg (WW)
16:45 Uhr Halbfinals 55-63-77-87-130 kg (GR)
18:00 Uhr Finals 53-57-62-65-72 kg (WW)

Samstag
11:30 Uhr Qualifikation 60-67-72-82-97 kg (GR) – Lazovski, Widmayer, Schwarz, Öhler
Hoffnungsrunde 55-63-77-87-130 kg (GR)
16:45 Uhr Halbfinals 60-67-72-82-97 kg (GR)
18:00 Uhr Finals 55-63-77-87-130 kg (GR)

Sonntag
15:00 Uhr Hoffnungsrunde 60-67-72-82-97 kg (GR)
17:00 Uhr Finals 60-67-72-82-97 kg (GR)

Text: Jörg Richter
Bild: UWW (Kadir Caliskan)