Bundestrainer Patrick Loes: Diese U23-EM war eine Achterbahnfahrt für uns

Erfolgreiche Bilanz der deutschen Frauen bei der U23-EM in Bukarest. Mit den „EM-Bronze-Ladies“ Anastasia Blayvas und Naemi Leistner und einer Bilanz von zwei Bronzemedaillen und zwei fünften Plätzen ist Bundestrainer Patrick Loes höchst zufrieden. „Die U23-EM war wie eine Achterbahnfahrt für uns. Es fing sehr schlecht für uns an, wurde aber dann im weiteren Turnierverlauf deutlich besser. Wir hatten eine gute, junge Truppe am Start, von denen noch viele im Juniorenbereich ringen können. Unser Ziel ist es, diese Mannschaft langsam in den Frauenbereich zu überführen. Das ist uns im ersten Step gelungen. Darauf können wir aufbauen“.

Wie dieser fließende Übergang aussehen kann, bewies die junge Naemi Leistner mit ihrem überraschenden Gewinn der Bronzemedaille in der Gewichtsklasse bis 57kg. Mit ihrer kämpferischen Art machte Leistner auf sich aufmerksam. Besonders im Kampf um die Medaille brachte die Juniorin eine Spitzenleistung im technisch-taktischen Bereich auf die Matte. Sie drängte die Französin Celeste Sion immer wieder in die Armklammer und war Ende der sechs Minuten verdiente Siegerin. Bundestrainer Loes war volles Lobes für die junge Ringerin. „Sie hat ihre Chance genutzt. Hut ab!“.

Die Vize-Europameisterin und 3. Weltmeisterin von 2022 Anastasia Blayvas vergab zunächst im Viertelfinale die Chance auf ein direktes Weiterkommen mit der Niederlage gegen die spätere Vize-Europameisterin Liliia Malanchuk (1:6). Doch die Leipzigerin kämpfte sich in der Hoffnungsrunde mit einem souveränen 4:0-Sieg über die Bulgarin Mihaela Mihova in die Medaillenränge zurück. Im Kampf gegen die Lokalmatadorin Beatrice Ferent behielt Blayvas alle Nerven zusammen, siegte mit 5:2 Punkten und freute sich am Ende über den Podiumsplatz und Bronze in diesem Jahr.

Luisa Scheel (62kg) fehlten drei Sekunden zum Gewinn der Bronzemedaille. Die Freistilerin führte 2:1 und der Schlussgong war schon fast zu hören. Doch die Italienerin Elena Espositio gab nicht auf und brachte Scheel noch einmal in die gefährliche Lage und nahm ihr buchstäblich den Sieg aus den Händen. Ähnlich erging es Lilly Schneider (72kg) die gegen Tindra Sjoeberg auf der Siegerstraße war, aber dann von der Schwedin geschultert wurde.

Das der DRB mit ihren Frauen allen Grund zum Jubeln haben, hätte man am Donnerstag noch nicht gedacht. Zwar mit etwas Pech, aber ohne technische Wertungen schieden Olivia Andrich, Sophia Schäfle und Laura Kühn aus dem Turnier aus. Doch die zweite Gruppe kam 24 Stunden später nach und nach auf Kurs. Und so steuerten Anastasia Blayvas, Naemi Leistner, Luisa Scheel und Lilly Schneider in Richtung der Topplatzierungen.

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Bildquelle: United World Wrestling / Kadir Caliskan

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Ergebnisse der Frauen bei der U23-EM in Bukarest:

53kg – Anastasia BLAYVAS
¼ Finale gegen Liliia MALANCHUK (UKR) 1:6 PN
Hoffnungsrunde gegen Mihaela MIHOVA (BUL) 4:0 PS
Kampf um Platz 3+5 gegen Beatrice FERENT (ROU) 5:2 PS
Bronzemedaille

55kg – Olivia ANDRICH
¼ Finale gegen Mihaela SAMOIL (MDA) 0:6 PN
ausgeschieden

57kg Naemi LEISTNER
QUA gegen Anna SZEL (HUN) 4:9 PN
Hoffnungsrunde gegen Nazar KAYA (TUR) 9:0 PS
Kampf um Platz 3+5 gegen Celeste SION (FRA) 4:1 PS
Bronzemedaille

62kg – Luisa SCHEEL
¼ Finale gegen Viktoria IVANOVA (BUL) 10:0 TÜ
½ Finale gegen Ameline DOUARRE (FRA) 0:10 TN
Kampf um Platz 3+5 gegen Elena ESPOSITO (ITA) 2:5 PN
Platz 5

65kg Gerda BARTH
QUA gegen Iris THIEBAUX (FRA) 3:6 PN
ausgeschieden

68kg – Sophia SCHÄFLE
QUA gegen Irina RINGACI (MDA) 0:6 PN
ausgeschieden

72kg Lilly Schneider
¼ Finale gegen Vanesa GEORGIEVA (BUL) 9:2 PS
½ Finale gegen Iryna ZABLOTSKA (UKR) 2:6 PN
Kampf um Platz 3+5 gegen Tindra SJOEBERG (SWE) SN
Platz 5

76kg – Laura KÜHN
¼ Finale gegen Mehtap GULTEKIN (TUR) 0:3 PN
ausgeschieden