Ringen / Europameisterschaft der Männer und Frauen vom 28.3. bis 3. 4.2022 in Budapest (HUN) – Vorschau

Samuel BELLSCHEIDT / Foto: Kadir Caliskan

Dortmund – Die Vorbereitungen der deutschen Ringerinnen und Ringer auf die Europameisterschaft der Männer und Frauen in Budapest (HUN) sind so gut wie abgeschlossen, nun heißt es noch einmal kräftig durchatmen, bevor am Montag die ersten Kämpfe angepfiffen werden.

Die Freistilringer geben den Startschuss in die kontinentalen Titelkämpfe, den Mittelteil der EM-Woche besetzen die Frauen, während die Griechisch-Römisch-Spezialisten den Schlusspunkt setzen.

Da die russischen, weißrussischen und ukrainischen Verbände bei den Titelkämpfen in Budapest fehlen, scheinen die Chancen für die drei deutschen Teams auf Edelmetall zu steigen. Doch die Bundestrainer Jürgen Scheibe (Freistil), Patrick Loes (Frauen) und Michael Carl (griechisch-römischer Stil) bremsen die Euphorie, denn Ringer-Nationen wie Georgien, Aserbaidschan, der Türkei, aber auch aus Skandinavien, sowie aus den Balkanstaaten und nicht zuletzt aus dem Gastgeberland Ungarn drücken dem Geschehen auf den europäischen Matten ebenso ihren Stempel auf. Dazu kommen auch viele russisch-stämmige Ringer und Ringerinnen, die in den vergangenen Jahren eine andere Staatsbürgerschaft annahmen und nun für Serbien, Ungarn, Frankreich, oder für die Slowakei Titel und Medaillen erkämpfen.

Im Jahr eins nach Frank Stäbler und Aline Rotter-Focken, die nach den Erfolgen bei den Olympischen Spielen ihre Ringerschuhe für internationale Meisterschaften an den berühmten Nagel  gehangen haben, werden jetzt neue Ringer und Ringerinnen gesucht, die den ältesten Kampfsport der Welt in Deutschland erfolgreich präsentieren.

„Wir haben gute Ringer in unseren Reihen, die schon auf sich aufmerksam gemacht haben, so wie zum Beispiel Gennadij Cudinovic (125 kg), der unsere Farben im Freistil bei den Olympischen Spielen in Tokio vertreten hat, oder Erik Thiele (97 kg), der auch schon bei den Männern Edelmetall holte“, so DRB-Vizepräsident Alexander Leipold zu den stärksten Freistilringern, zu denen er auch den erfahrenen Ahmed Dudarov (86 kg) zählt. Bei den Frauen lasten die größten Hoffnungen aus Sicht des DRB-Vizepräsidenten auf den Schultern von Anna Schell (72 kg), die den DRB bei den Olympischen Spielen in Tokio vertrat und sich mit WM-Bronze 2019 in Nur-Sultan (KAZ) dafür qualifizierte. „Im griechisch-römischen Stil haben wir mit Abdolmohammad Papi (60 kg), dem langjährigen Trainingspartner von Frank Stäbler ein neues Gesicht im Team von Bundestrainer Michael Carl, aber auch Olympiateilnehmer Etienne Kinsinger hat gute Chancen auf Edelmetall“, so Leipold, der hofft, dass auch die jüngeren DRB-Starter für Überraschungen sorgen.

Bei den Frauen tritt die Frankfurterin Francy Rädelt in die Fußstapfen von Aline Rotter-Focken, die beim Weltranglistenturnier in Istanbul (TUR) mit Bronze in diesem Jahr schon einmal ein Ausrufezeichen setzte. Auch die erfahrenen Luisa Niemesch (62 kg) kann in den Medaillenbereich ihrer Gewichtsklasse vorstoßen.

Im griechisch-römischen Stil fehlt der Olympiadritte von Rio 2016 und Tokio 2020 Denis Kudla, der wie Schwergewichtler Eduard Popp eine Auszeit vom internationalen Geschehen nimmt.  Der EM-Dritte von 2020 und 2021 Hannes Wagner kann in Budapest verletzungsbedingt nicht antreten, dafür kehrt Pascal Eisele (82 kg) ins Greco-Team zurück.

Zahlreiche, junge Athleten ergänzen die drei DRB-Teams.

Jörg Richter

Freistil:

57 kg: Niklas Stechele

61 kg: Viktor Lyzen

70 kg: Kevin Henkel

86 kg: Ahmed Dudarov

97 kg: Erik Thiele

125 kg: Gennadij Cudinovic

Frauen:

50 kg: Lisa Ersel

53 kg: Annika Wendle

55 kg: Anastasia Blayvas

57 kg: Sandra Paruszewski

59 kg: Elena Brugger

62 kg: Luisa Niemesch

72 kg: Anna Schell

76 kg: Francy Rädelt

Griechisch-römischen Stil

55 kg: Fabian Schmitt

60 kg: Abdolmohammad Papi

63 kg: Etienne Kinsinger

67 kg: Witalis Lazovski

72 kg: Samuel Bellscheidt

82 kg: Pascal Eisele

97 kg: Ramsin Azizsir

130 kg: Franz Richter