Favoritensiege im griechisch-römischen Stil – packende Finalkämpfe bei den Freistilern

Am Wochenende stiegen die Titelkämpfe in der Altersklasse der Junioren. Die griechisch-römisch Atheten gingen in Hemsbach auf die Matte, die Wettbewerbe im freien Stil und der Juniorinnen fanden in Bad Kreuznach statt.

Während es bei den Männern erst am Samstagmorgen los ging, starteten die Mädels bereits Freitag mit ihren Kämpfen und ermittelten am Sonnabend die Titelträger. Insgesamt 45 Starterinnen kämpften in sieben Gewichtsklassen um die Medaillen.

Im leichtesten Limit bis 46kg sicherte sich Anna Iuliana trotz einer Niederlage den Titel. Da sich die drei Starterinnen im nordischen Turnier gegenseitig besiegten, gab am Ende ihr Schultersieg den Ausschlag zum Titelgewinn. Bis 50kg trafen die beiden großen Favoritinnen im Finalkampf aufeinander. Im Duell der beiden Ex-Europameisterinnen behielt Ellen Riesterer in einem packenden Kampf gegen Lisa Ersel knapp mit 8:8 die Oberhand und holte Gold. Ein ausgeglichenes Feld ging im Limit bis 53kg an den Start, mit etwas Glück und viel Geschick behielt Angelina Purschke am Ende in all ihren Kämpfen die Oberhand und feierte ihren ersten Titel überhaupt. In der 57kg Klasse setzte sich Favoritin Anastasia Blayvas mit vier ungefährdeten Siegen souverän durch. Bis 62kg nahm Debora Lawnitzak gelungen Revanche für die Finalniederlage im Vorjahr und schickte Titelverteidigerin Andrea Grasruck im Halbfinale mit 10:0 von der Matte und ließ  auch im folgenden Finale nichts mehr anbrennen. Überzeugend war der Auftritt von Eyleen Sawina in der Klasse bis 68kg. In vier Duellen ließ sie nicht eine einzige Wertung gegen sich zu und wurde ungefährdet Deutsche Meisterin. Im schwersten Limit bis 76kg gab es einen Zweikampf um Gold. Bereits im Poolkampf trafen Frances Löhnhardt und Lilly Schneider früh aufeinander, mit dem besseren Ende für Schneider. Am Samstagnachmittag standen sich beide Athletinnen im Finale erneut gegenüber, diesmal mit dem besseren Ende für Löhnhardt, die mit 4:2 die Oberhand behielt und die Goldmedaille errang.

Erfreulich viele Starter kämpften im freien Stil der Junioren um die Meistertitel. 115 junge Sportler hofften auf die Medaillen, somit gab es trotz der 10 unterschiedlichen Gewichtsklassen in jeder Kategorie ein großes Starterfeld.

Bis 57kg setzte sich mit dem dritten Europameister von 2017 Horst Lehr erwartungsgemäß der Favorit die Krone auf, musste sich jedoch auf seinem Weg ins Finale gegen Nico Megerle und Niklas Stechele ordentlich strecken. Ramzan Awtaew bestätige in der Klasse bis 61kg seine starken Leistungen aus dem Vorjahr und zog ungefährdet in den Finalkampf ein. Dort verlangte ihm der Hofer Enes Akbulut jedoch alles ab, am Ende behielt Awtaew knapp mit 4:3 die Oberhand und konnte seinen Titel erfolgreich verteidigen. Ähnlich gestaltete sich das Bild in der 65kg Gewichtsklasse. Die beiden Finalisten Leon Gerstenberger und Adrian Wolny spazierten nahezu in den Endkampf und lieferten sich dort einen spannenden Fight. Beim Enstand von 4:4 hatte Wolny das glücklichere Ende für sich und holte erstmals den Titel bei den Junioren. Nachdem er im Vorjahr noch als Kadett für Aufsehen sorgte und die Juniorenkonkurrenz bereits in Schach hielt, überzeugte Tino Rettinger auch in diesem Jahr. In der Klasse bis 70kg hielt sich der junge Hesse in seinen fünf Duellen unbeschadet und konnte den erneuten Titelgewinn feiern. Spannend war es im Limit bis 74kg, welches mit 20 Startern das quantitativ am stärksten besetzte Gewicht war. In einem ausgeglichenen Feld bewies Kevin Lucht bei gleich drei ganz knappen Punktsiegen die besten Nerven und sicherte sich nach einem aktionsreichen 8:7 Finalsieg über Sebastian Schmidt nach zwei fünften Rängen 2016 und 2017 diesmal den Titel. In der neuen Gewichtsklasse bis 79kg gewann Richard Schröder, der in diesem Jahr eigentlich noch in der Altersklasse der Kadetten startberechtigt ist die Goldmedaille. Im Finale behielt er gegen den drei Jahre älteren Julian Gebhard mit 4:1 die Oberhand. Stark präsentierte sich bis 86kg Johannes Deml. Trotz der nur fünf an den Start gegangen Sportler, war das Niveau in dieser Gewichtsklasse nicht zu verachten, der junge Hesse wurde seiner Favoritenrolle jedoch gerecht und besiegte alle vier Kontrahenten klar. Auch im zweiten neuen Limit bis 92kg sorgte ein Kadett für Aufsehen. Johannes Mayer aus Bayern zog mit zwei klaren Siegen ins Finale ein und siegte dort mit 5:3 gegen Ertugrul Agca. Im Halbschwergewicht bis 97kg hatte Alexander Biederstädt wenig Mühe und  dominierte, nach seinem dritten Rang im Vorjahr, diesmal das Feld. Mit drei vorzeitigen Siegen holte er ungefährdet den Titel. Auch im Schwergewicht gab es für die Konkurrenz von Dominik Klann nichts zu bestellen. Am Ende standen nach vier Duellen auch hier nur vorzeitige Siege und die Goldmedaille.

Im griechisch-römischen Stil gingen 100 Athleten an den Start um ihre deutschen Meister zu ermitteln. Die meisten Klassen nahmen den zu erwartenden Verlauf und zum Abschluss des Wochenendes standen zahlreiche Favoriten ganz oben auf dem Treppchen.

Konkurrenzlos holte Steven Ecker Gold bis 55kg. In Rekordzeit siegte er in seinem drei Duellen jeweils mit 8:0 und verteidigte seinen Titel aus dem Vorjahr. Ähnlich souverän präsentierte sich Andrej Ginc bis 60kg. Ebenfalls drei technisch überlegene 8:0 Erfolge bescherten Ginc die Titelverteidigung. Nach zwei dritten Plätzen in der Klasse bis 60kg errang Nico Sausenthaler aus Bayern in der neuen Gewichtsklasse bis 63kg in diesem Jahr seinen ersten deutschen Meistertitel. Dabei hatte er ebenso wenig Mühe wie Ecker und Ginc in den Gewichtsklassen darunter. Mit 9:0, 9:0, 8:0 ließt sich auch seine Bilanz beeindruckend und spiegelt seine Überlegenheit wieder. Deutlich mehr strecken musste sich Van Covelle Meier bis 67kg. Nach einem guten Start ins Turnier zog er durch eine Wertung zum 9:8 kurz vor Ende seines Halbfinals gegen Nils Buschner in den Endkampf ein. Auch dort musste der Südbadener einem Rückstand aufholen, schulterte Samuel Bellscheidt jedoch mit seiner ersten gelungenen Aktion und wurde Deutscher Meister. Wiederum eine klare Angelegenheit war die Titelvergabe bis 72kg. Anthony Sanders bewies bereits auf einem internationalen Turnier in Kuba in diesem Jahr seine gute Verfassung und überzeugte auch am Wochenende. Mit 33:1 Wertungspunkten nach seinen vier Kämpfen dominierte auch er das Startfeld und sicherte sich souverän den Titel. Nach einer verletzungsbedingten Auszeit kehrte Achim Thumshirn stark zurück und holte seinen ersten nationalen Titel seit 2015. Gegen Überraschungsfinalist Lazogianis, der noch bei den Kadetten startberechtigt ist, behielt Thumshirn mit 4:2 die Oberhand und stieg aufs oberste Treppchen. Erneut ungefährdete Titelgewinne gab es in den beiden Klassen bis 82kg und 87kg. Der Sachse Toni Peprny dominierte das Starterfeld bis 82kg und siegte in allen Matches vorzeitig und auch sein Verbandskollege Friedrich Fouda hatte wenig Mühe auf seinem Weg zum Titel. Lediglich Maximillian Remensperger konnte dem Sachsen die Stirn bieten, unterlag jedoch knapp mit 1:2. Spannend war es dafür wieder bis 97kg. Patrick Neumaier errang am Ende die Goldmedaille, was er vor allem seiner konditionellen Überlegenheit gegenüber seiner Kontrahenten zu verdanken hat. Gerade im Halbfinale spielte er gegen Mirco Lemaic seine Fitness aus, Lemaic lag zur Pause bereits mit 5:0 in Front, brach im zweiten Abschnitt jedoch komplett ein und unterlag noch mit 5:6. Im Finale siegte Neumaier dann überlegen mit 10:0 und holte gleich in seinem ersten Jahr in der neuen Altersklasse die Meisterschaft. Im Schwergewicht überragte dann wieder ein Athlet das restliche Feld. Franz Richter hatte in insgesamt fünf Duellen wenig Mühe und siegte jeweils durch technische Überlegenheit. Auch Silbermedaillengewinner Matthias Wimmer hatte wenig entgegen zu setzen und unterlag zweimal vorzeitig.