Internationaler Brandenburg-Cup der Junioren im griechisch-römischen Stil, in Frankfurt(O.)

Von Jörg Richter

Frankfurt(O.) – 83 Junioren aus 10 Nationen nahmen am Internationalen Brandenburg-Cup im griechisch-römischen Stil teil, der am vergangenen Samstag in Frankfurt(O.) ausgetragen wurde.
Für die meisten Ringer war es die letzte Standortbestimmung vor den Weltmeisterschaften, die vom 1. bis 6. August in Tampere (FIN) stattfinden.
Neben den Athleten aus Weißrussland und der Türkei, die diesem Wettkampf ihren Stempel aufdrückten, waren auch Ringer aus Polen, Finnland, Estland, aus Schweden, Frankreich, Norwegen, Österreich, sowie aus allen deutschen Leistungszentren angereist und verliehen dem Brandenburg-Cup der Junioren einmal mehr ein gutes Niveau.

Aus Gastgebersicht, standen vor allem die drei Griechisch-Römisch-Spezialisten aus dem Bundes-Leistungszentrum Frankfurt(O.) im Fokus, die durch einmal Gold und eine Bronzemedaille glänzten.
Alexander Ginc trat im Limit bis 55 kg an, in dieser Gewichtsklasse wurde auf Grund von 4 Teilnehmern im nordischen System ‚Jeder gegen Jeden‘ gerungen. Nach klaren Siegen über Mattias Poutanen (FIN), Michal Twardowski (POL), sowie den deutschen Konkurrenten Nick Scherer (KSV Sulzbach) und Wiktor Hubert (RG Lahr), wurde der Ringer aus der Riege um Frankfurt’s Trainer Maik Bitterling souveräner Turniersieger.
Ginc, der bei Einzwelwettkämpfen für seinen Heimatverein SAV Torgelow kämpft, erreichte 31:0 Wertungspunkte, gab damit bei seinen drei Siegen nicht einen, einzigen Punkt ab. Diese Goldmedaille sollte auch die Einzige für die deutschen Ringer bleiben, die in der Endabrechnung neben einmal Gold auch drei Bronzemedaillen erzielten.
Eine davon ging an Franz Richter, der im Schwergewicht bis 120 kg kämpfte. Nach einem Außenbandriss im Fuß war der Start bis zum Wiegen am Freitagabend fraglich, doch dann gab es ‚grüne Licht‘. Am Samstagmorgen dann auch gleich ein Härtetest für Richter, der seit 2011 am Leistungszentrum Frankfurt(O.) trainiert und nach seinem 3. Platz bei den Deutschen Meisterschaften der Junioren, die im März in Frankfurt(O.) ausgetragen wurden, vom 96 kg-Limit in die schwerste Kategorie bis 120 kg aufstieg. Gegen den Türken Burak Cakirca gelang Franz Richter ein sehenswerter Wurf, der einen Vorsprung brachte, den der für den sächsischen Verein AVG Markneukirchen kämpfende Ringer nicht mehr abgab.

Im Halbfinale stand Franz Richter dem bärenstarken Weißrussen Ilya Yudchyts gegenüber. Der Weißrusse ging mit einem Wurf mit 4:0 in Führung, Richter warf Yudchyts ebenfalls, erhielt jedoch nur zwei Zähler.  Mit einer weiteren Aktion entschied der Weißrusse das Duell für sich und katapultierte sich ins Finale, Franz Richter stand im Kampf um Bronze.
In diesem Duell machte der Ringer aus dem Bundes-Leistungszentrum Frankfurt(O.) mit  Stefan Huster nicht viel Federlesen und schulterte den Österreicher noch in der ersten Runde des Kampfes. Bronze damit für Richter, der mit diesem Erfolg das Lob von Bundestrainer Maik Bullmann einheimste.

Nicht auf das Siegerpodium schaffte es Andrej Ginc (60 kg/SAV Torgelow), der mit einem schnellen Sieg über Albin Joensson (SWE) ins Turnier startete, jedoch im Viertelfinale am Weißrussen Pavel Chaikouski scheiterte. Da Chaikouski das Finale verfehlte, konnte der Ringer aus dem Leistungszentrum Frankfurt(O.) auch nicht mehr über die Hoffnungsrunde ins Kampfgeschehen eingreifen und beendete das Turnier auf dem 7. Rang.

Die weiteren, deutschen Bronzemedaillen gewannen Pascal Hilkert (66 kg/KSV Sulzbach), der im Kampf um Bronze den frischgebackenen EM-Fünften Artur Tatrinov (TV Traunstein) bezwingen konnte, sowie Maximilian Remensperger (96 kg/AV Freiburg St. Georgen). Pascal Hilkert hatte gleich seinen ersten Kampf gegen Tigran Galustyan (FRA) knapp mit 3:7 Wertungspunkten verloren, stand damit jedoch bereits im kleinen Finale um den Bronzerang. Maximilian Rementsperger verbuchte Sieg und Niederlage gegen Konkurrenten aus Frankreich, der Ringer vom AV Freiburg St. Georgen unterlag gegen Khalis Ghilmanou mit 0:4, bezwang dann aber im Kampf um Bronze Loic Samen mit 4:1 Punkten.

Im Limit bis 74 kg vertrat Anthony Sanders (ESV München-Ost) den verletzungsbedingt fehlenden Karan Mosebach (RSV Hansa 90 Frankfurt/O.). Sanders bezwang den Norweger Samet Cetin, verlor dann jedoch im Viertelfinale gegen Halit Flaslan (TUR) und schied auf dem 9. Platz aus.

Jan Zirn (96 kg/KG Baienfurt) unterlag gleich im Auftaktduell dem Weißrussen Aliaksandr Baraban mit 1:3 Punkten und kam über den 8. Rang nicht hinaus. Ebenfalls auf Rang 8 beendete Arian Güney (84 kg/KSV Ispringen) das Turnier. Güney bezwang in einer Neuauflage des Finalkampfes der diesjährigen, Deutschen Meisterschaft Friedrich Fouda (ASV Plauen), unterlag dann dem frischgebackenen EM-Dritten von Dortmund Toni Metsomäki (FIN). In der Hoffnungsrunde dann eine erneute Niederlage gegen Anton Olsson (SWE) nach der Güney endgültig ausschied.

Die Länderwertung gewann Weißrussland, vor der Türkei, die DRB-Auswahl kämpfte sich auf Rang drei, vor Finnland, Frankreich, Polen und Österreich.

Zufriedene Minen bei den Gastgebern, der Organisationsstab um Maik Bitterling hatte für einen reibungslosen Ablauf und ein angenehmes Umfeld gesorgt, das auch der Vertreter des Weltverbandes Vaclav Scheiner (CZE) ausdrücklich lobte.

jr

16. int. BRB- Cup der Junioren im griechisch-römischen Stil in Frankfurt (Oder), am 14./15.07.2017

Statistik
50 kg: 1. Dominik Dudzinski (POL).
55 kg: 1. Alexander Ginc (GER/SAV Torgelow), 2. Mattias Poutanen (FIN), 3. Michal Pard Twardowski (POL), 4. Nick Scherer (GER/SV Eschbach 1967), 5. Wiktor Hubert (GER/RG Lahr).
60 kg: 1. Maksim Nehoda (BLR), 2. Veysel Sarikurt (TUR), 3. Pavel Chaikouski (BLR), 3. Mehmet Ceker (TUR), 5. Ihar Drozd (BLR), 5. Mirko Hilkert (GER/KSV Sulzbach), 7. Andrej Ginc (GER/SAV Torgelow).
66 kg: 1. Aliaksandr Liavonchyk (BLR), 2. Tigran Galustyan (FRA), 3. Yahor Vladyka (BLR), 3. Pascal Hilkert (GER/KSV Sulzbach), 5. Artur Tatarinov (GER/TV Traunstein), 5. Bartomiej Daniel Klimek (POL).
74 kg: 1. Ali Erbay (TUR), 2. Mikko Peltokangas (FIN), 3. Christoph Burger (AUT), 3. Halit Flaslan (TUR), 5. Artjom  Shapovalov (FIN), 5. Vadzim  Hrachukhin (BLR).
84 kg: 1. Niev-Samuel Osog (ROM), 2. Toni  Metsomäki (FIN)), 3. Salik Aydin (TUR)), 3. Dogukan Kuru (TUR), 5. Ihar Yarashevich (BLR), 5. Anton Olsson (SWE).
96 kg: 1. Khalis Ghilmanou (FRA)), 2. Markus Ragginger (AUT)), 3. Marcel Kasperek (POL), 3. Maximilian Remensperger (GER/AV Freiburg St. Georgen), 5. Hendryk Kalme (EST), 5. Loic Samen (FRA).
120 kg: 1. Artur Vititin (EST), 2. Ilya Yudchyts (BLR), 3. Lenard Berei (ROM), 3. Franz Richter (GER/AVG Markneukirchen), 5. Stefan Huster (AUT), 5. Patryck Kaminski (POL).