Vier der zehn DM-Titel gehen nach Bayern

Deutsche Meisterschaften B-Jugend Freistil vom 26. bis zum 28. April 2019 in Dortmund

Von Claudia Pauli

Ein kleines Jubiläum feierte der KSV Kirchlinde aus Dortmund anlässlich der diesjährigen Deutschen Meisterschaften der B-Jugendlichen im Freistil, die vom 26. bis zum 28. April in der größten Stadt im Ruhrgebiet stattfanden: Bereits zum zehnten Mal fungierte der Verein als Ausrichter von nationalen Titelkämpfen – und einmal mehr gelang dem KSV Kirchlinde eine perfekte Organisation des Turniers. Zusammen rund 80 Helferinnen und Helfer waren an den drei Veranstaltungstagen im Einsatz und boten ebenso Höchstleistungen wie die Ringer der Jahrgänge 2005 und 2006.

„Das Niveau ist sehr gut. Es wurden kaum Kämpfe vorzeitig entschieden und es gab kaum technisch überlegene Sieger oder Schultersiege. Zudem schlugen viele Kämpfe in den letzten Sekunden noch um“, meinte Peter Walz, stellvertretender Jugendreferent des Deutschen Ringer-Bundes (DRB), der in Dortmund die Wettkampfleitung innehatte, am Morgen des letzten Veranstaltungstages.

137 Aktive gingen in der Sporthalle Huckarde an den Start, alles in allem wurden mehr als 250 Kämpfe durchgeführt. „Von den 19 Landesorganisationen waren 17 vertreten. Das ist eine gute Zahl“, so Peter Walz. Der Angehörige des DRB-Jugendausschusses ergänzte: „Wir haben ein klares Nord-Süd-Gefälle, dieses zeigt sich auch hier.“ So kamen die meisten Teilnehmer aus Südbaden (16), gefolgt von Württemberg und Nordrhein-Westfalen (jeweils 15) sowie Bayern (14).

In der Länderwertung lag letztlich die Landesorganisation (LO) Bayern ganz vorne – noch dazu recht deutlich: Die guten Ergebnisse der Athleten aus dem Freistaat – sie holten allein vier der zehn Titel – bescherten der LO Bayern insgesamt 89 Punkte. Platz zwei ging mit 76 Zählern an Württemberg, Platz drei an Südbaden (59). Die gastgebende Landesorganisation Nordrhein-Westfalen kam mit 27 Zählern auf Rang neun.

In der Gewichtsklasse bis 35 kg holte Niklas Steiner vom TSV Westendorf aus Bayern seinen ersten DM-Titel. Im Finale um die Plätze eins und zwei verzeichnete er einen Punktsieg (3:1) über Tim Krasnickij vom AC Taucha aus Sachsen. Insgesamt kam der Schüler in seinen sechs Kämpfen auf 25:2 Wertungspunkte (56:13 technische Punkte).

Im 38-kg-Limit kürte sich Jannis Rebholz zum zweiten Mal in Folge zum nationalen Champion, nachdem er bei den Titelkämpfen 2018 in Herdecke (Nordrhein-Westfalen) Platz eins in der Gewichtsklasse bis 35 kg belegt hatte. In Dortmund bezwang der Ringer vom VfK Radolfzell aus Südbaden im Finale um die Plätze eins und zwei Felix Fecher (KSV Ludwigsburg-Neckarweihingen/Württemberg), den DM-Vierten von 2018 im 35-kg-Limit, souverän mit 3:0 Punkten (14:0 technische Punkte). Da Jannis Rebholz schon in den vorangegangenen sechs Kämpfen überzeugt hatte, durfte er sich am Ende des dritten Veranstaltungstages zudem über die Auszeichnung als „technisch bester Ringer“ freuen. 99:7 technische Punkte erzielte er im Turnierverlauf – eine eindrucksvolle Bilanz.

In der Gewichtsklasse bis 41 kg bejubelte der letztjährige DM-Sechste in diesem Limit, Jan Madejczyk (KSC Motor Jena), seinen ersten DM-Triumph. Im Finalkampf um die Plätze eins und zwei verzeichnete der Thüringer einen 3:1-Punktesieg (13:2 technische Punkte) gegen Felix Kirchhoff (SC Isaria Unterföhring). Der Bayer erreichte 2019 ebenfalls zum ersten Mal das Finale um die Plätze eins und zwei.

Im mit 19 Aktiven am stärksten besetzten 44-kg-Limit durfte Luis Wurmser bei der Siegerehrung den Pokal für den Deutschen Meister entgegennehmen. Der Ringer vom TSV Westendorf aus Bayern, der 2018 in Herdecke in dieser Gewichtsklasse Neunter geworden war, brauchte dazu allerdings keinen Finalkampf um die Plätze eins und zwei zu bestreiten. Der Hesse Emirhan Cebi (KSV Seeheim) schaffte am Sonntagmorgen nicht das Gewichtslimit, sodass er für den Finalkampf disqualifiziert wurde.

In der Gewichtsklasse bis 48 kg belegte Jeremy Weinhold vom AV 03 Speyer aus der Pfalz unter 17 Teilnehmern Platz eins. Im Finalkampf um die Plätze eins und zwei landete der letztjährige DM-Vierte im 44-kg-Limit einen klaren Punktsieg (3:0; 12:0 technische Punkte) gegen Marc Mauersberger aus dem Saarland. Der Athlet vom KV Riegelsberg hatte 2018 in der Gewichtsklasse bis 41 kg Platz zwölf belegt.

In der Gewichtsklasse bis 52 kg war bereits vor dem Finalkampf um die Plätze eins und zwei klar, dass der DM-Titel an die LO Württemberg gehen würde: Als beste Ringer des Turniers standen sich darin Marco Hanke von der SG Weilimdorf und Levi Ulamec vom KVA Remseck gegenüber. Letztlich behielt Marco Hanke die Oberhand und verzeichnete einen 3:1-Punktsieg (10:6 technische Punkte). Levi Ulamec war vor Jahresfrist Neunter im 41-kg-Limit geworden, Marco Hanke Elfter im 44-kg-Limit.

In der Gewichtsklasse bis 57 kg freute sich Adam Leifridt (RC Bergsteig Amberg) über den Gewinn seines ersten DM-Titels, nachdem er 2018 im 48-kg-Limit Zweiter geworden war. Im Finalkampf um die Plätze eins und zwei in Dortmund besiegte der Bayer Zander Hromovskik aus Südbaden (VfK Radolfzell) nach Punkten (3:1; 10:4 technische Punkte).

In der Gewichtsklasse bis 62 kg gingen nur fünf Ringer an den Start, sodass die Platzierungen hier im Rahmen eines Nordischen Turniers vergeben wurden. Mit vier Siegen kürte sich Kevin Bliferniz (VfL Wolfhagen/Hessen) zum nationalen Champion, Platz zwei ging – mit drei Siegen – an Mustafa Zümbül aus dem Saarland (RG Saarbrücken). Kevin Bliferniz hatte 2018 im 48-kg-Limit Platz elf belegt, Mustafa Zümbül in der gleichen Gewichtsklasse Rang zehn.

In der Gewichtsklasse bis 68 kg durfte 2019 Tony Lehmann vom FC Erzgebirge Aue bei der Siegerehrung das oberste Podest besteigen, der Fünfte des Vorjahres im 62-kg-Limit. Im Finalkampf um die Plätze eins und zwei gegen Axel Fabiunke vom SV Preußen Berlin (Berlin) gelang dem Sachsen ein Schultersieg. Axel Fabiunke kam vor Jahresfrist im 57-kg-Limit auf Rang zehn.

In der Gewichtsklasse bis 80 kg kämpften acht Jungen um den DM-Sieg. Diesen fuhr letztlich Mikael Golling vom TSV Aichach ein. 2018 hatte der Bayer bereits im 75-kg-Limit die gesamte Konkurrenz hinter sich gelassen. Deutscher Vizemeister 2019 wurde Mark Maier vom RSC Laudenbach aus Nordbaden, der im Finalkampf um die Plätze eins und zwei beim 0:3 (0:10 technische Punkte) keine Chance gegen Mikael Golling hatte.

Die Deutschen Meister und Deutschen Vizemeister 2019

35 kg, 18 Teilnehmer: 1. Steiner, Niklas (Bayern — TSV Westendorf), 2. Krasnickij, Tim (Sachsen — AC Taucha)

38 kg, 18 Teilnehmer: 1. Rebholz, Jannis (Südbaden — VfK Radolfzell), 2. Fecher, Felix (Württemberg — KSV Ludwigsburg-Neckarweihingen)

41 kg, 16 Teilnehmer: 1. Madejczyk, Jan (Thüringen — KSC Motor Jena), 2. Kirchhoff, Felix (Bayern — SC Isaria Unterföhring)

44 kg, 19 Teilnehmer: 1. Wurmser, Luis (Bayern — TSV Westendorf), 2. Cebi, Emirhan (Hessen — KSV Seeheim)

48 kg, 17 Teilnehmer: 1. Weinhold, Jeremy (Pfalz — AV 03 Speyer), 2. Mauersberger, Marc (Saarland — KV Riegelsberg)

52 kg, 14 Teilnehmer: 1. Hanke, Marco (Württemberg — SG Weilimdorf), 2. Ulamec, Levi (Württemberg — KVA Remseck)

57 kg, 11 Teilnehmer: 1. Leifridt, Adam (Bayern — RC Bergsteig Amberg), 2. Hromovskik, Zander (Südbaden — VfK Radolfzell)

62 kg, 5 Teilnehmer: 1. Bliferniz, Kevin (Hessen — VfL Wolfhagen), 2. Zümbül, Mustafa (Saarland — RG Saarbrücken)

68 kg, 11 Teilnehmer: 1. Lehmann, Tony (Sachsen — FC Erzgebirge Aue), 2. Fabiunke, Axel (Berlin — SV Preußen Berlin)

80 kg, 8 Teilnehmer: 1. Golling, Mikael (Bayern — TSV Aichach), 2. Maier, Mark (Nordbaden — RSC Laudenbach)

Alle Ergebnisse finden sich auf der Homepage des Ringerverbandes NRW unter http://www.ringen-nrw.de/index.php?option=com_rdb&view=rdb&Itemid=163&tk=tnm&op=tbra&xotypeid=2%3ADeutsche+Meisterschaft&tnmid=568&tnacid=1646&xoview=a&seqid=3775&__=1556449273.1399443437.

Im Internet bei Sportdeutschland.tv wurden die Deutschen Meisterschaften in Dortmund live gezeigt. Die Übertragungen können auch nachträglich noch angesehen werden: https://sportdeutschland.tv/ringen.