Deutsche Meisterschaft Männer Freistil & Frauen in Bruchsal

Bruchsal – Klasse statt Masse gab es bei den Deutschen Meisterschaften der Männer im freien Ringkampf und den Frauen, die am Wochenende in Bruchsal ausgetragen wurden.

von Jörg Richter

Gefeierter Champion war Stefan Kehrer (125 kg/KSV Ketsch), der sich mit dem Bronzemedaillengewinner der diesjährigen U-23-Europameisterschaft Gennadij Cudinovic (KSV Köllerbach) einen riesen Kampf lieferte. Nach 3 Minuten stand es 11:10 für den 32-jährigen Routinier, ein Schwergewichtskampf, der für eine lautstarke Kulisse sorgte. „Alter Schwede, so viele Punkte holen Schwergewichtler sonst in der ganzen Saison“, ließ sich selbst Hallensprecher Thomas Eigenbrodt zum Jubel übers Mikrofon hinreisen. Zum Beginn der zweiten Runde des Finalduells schulterte Kehrer seinen Kontrahenten und feierte den Titelgewinn entsprechend mit dem Publikum.

Insgesamt gab es 6 neue Titelträger, nur Manuel Wolfer (61 kg/RG Hausen-Zell) und Gabriel Stark (97 kg/ASV Mainz 88) verteidigten ihre Titel. Manuel Wolfer setzte sich im Finale mit einem vorzeitigen Sieg gegen Enes Akbulut (ASV Hof) durch, Gabriel Stark bezwang in einem ausgeglichenen Finalduell seinen Vereinsgefährten William Harth (ASV Mainz 88).
Stark präsentierte sich Alexander Semisorow (65 kg/RV Rümmingen 03), der zuletzt 2014 im leichteren Limit bis 61 kg den Titel gewann, 2015 in der höheren Kategorie im Finale an Kevin Henkel (TSV Dewangen) knapp scheiterte und sich nun in Bruchsal mit souveräner Leistung den Titel im Leichtgewicht sicherte. Routinier Martin Obst (74 kg/1. Luckenwalder SC) ließ auf dem Weg zu seinem 3. Titelgewinn in Folge nichts anbrennen, bezwang auch im Finale Kubilay Cakici (KSC Mömbris) klar mit 7:1 Punkten.

Neu auf dem Foto der frischgebackenen Titelträger am Ende des Finaltages waren Victor Lyzen (KSV Köllerbach) und Benjamin Sezgin (86 kg) vom KSV Aalen 05 abgebildet. Lyzen bezwang im Finale den Berliner Sven Cammin, Sezgin hatte im  Halbfinale den Titelverteidiger Michael Kaufmehl (TuS Adelhausen) ausgeschaltet und im Finalduell Benedikt Argstatter (SC Anger) in die Schranken gewiesen. Im letzten Finalduell des Sonntags setzte sich Tim Müller (70 kg/ASV Mainz 88) gegen Arkadiusz Böhm (KG Laudenbach/Sulzbach) mit 10:0 vorzeitig durch.

„Es klopfen mehrere junge Ringer an die Türe zum Männerbereich an, doch muss man die Kämpfe differenziert betrachten, während zum Beispiel Alexander Semisorow (65 kg/ RC Rümmingen 03) zuletzt auch gute internationale Kämpfe lieferte, ist in vielen Gewichtsklassen international gesehen noch Luft nach oben, wobei wir jedoch den Blick schon auf Tokio 2020 gerichtet haben“, freut sich DRB-Sportdirektor Jannis Zamanduridis aber auch über Routiniers wie den 30-jährigen Martin Obst (74 kg/1. Luckenwalder SC) die die jungen Ringer noch ein ganzes Stück auf ihrem Weg begleiten.

„Es waren ordentliche Meisterschaften, mit spannenden- und teilweise ausgeglichenen Finalkämpfen“, nutzte Freistil-Bundestrainer Jürgen Scheibe die Titelkämpfe von Bruchsal zur Nominierung für die Europameisterschaften, die am 2. Mai im serbischen Novi Sad angepfiffen werden.

Klasse statt Masse bei den Frauen

Bei den Frauen fehlte die Masse, so stellten sich in den schweren Gewichtsklassen bis 69 kg und 75 kg jeweils nur 4 Teilnehmerinnen, aber dafür stimmte die Klasse. So boten die ins schwerste Limit aufgerückte Aline Focken (KSV Krefeld) und Titelverteidigerin Maria Selmaier (KSC Motor Jena) einen Kampf der das Herz der etwa 500 Fans in der Sporthalle Bruchsal am Samstagabend höher schlagen ließ, Im Kampf der beiden Olympiateilnehmerinnen von Rio 2016 setzte sich Aline Focken in der Schlussminute des Duells durch. Ebenso beherzt ging es im Finalduell zwischen Luisa Niemesch (SVG Weingarten) und Laura Mertens (AC Ückerath) im Limit bis 58 kg zu. Die Weingartenerin glich in der zweiten Kampfrunde zum 2:2 aus und siegte durch die zuletzt vergebene Wertung.

An Spannung ließ auch der Finalkampf in der Gewichtsklasse bis 53 kg nichts zu wünschen übrig, die favorisierte EM-Dritte von 2016 Nina Hemmer (AC Ückerath) setzte sich in letzter Sekunde gegen die stark aufringende Juniorenmeisterin Ellen Riesterer vom SC Isaria Unterföhring durch. Pech hatte Eveline Neumann (69 kg/RC Cottbus), die schon auf Titelkurs gegen Beate König (TSV Ehningen) klar führte, dann in einen Konter lief und geschultert wurde. Die Würtembergerin damit Deutsche Meisterin, Evelin Neumann holt Silber und Theresa Edfelder (SC Anger), deren Bilanz ebenfalls zwei Siege und eine Niederlage aufwies, stand am Ende in dieser Kategorie auf dem Bronzerang.

Katharina Baumgartner (48 kg/SC Anger) gewann alle fünf Begegnungen und holte damit den Titel im leichtesten Limit, ebenso wie Nadine Weinauge (63 kg/KSK Furtwangen), die auf dem Weg zum Titelgewinn nichts anbrennen ließ.

„Die erfahreneren Ringerinnen haben sich durchgesetzt, aber der Nachwuchs drückt schon ordentlich“, sieht Frauen-Bundestrainer Patrick Loes in den meisten Gewichtsklassen ordentlich nationale Konkurrenz.

Klasse statt Masse bei den Frauen

Bei den Frauen fehlte die Masse, so stellten sich in den schweren Gewichtsklassen bis 69 kg und 75 kg jeweils nur 4 Teilnehmerinnen, aber dafür stimmte die Klasse. So boten die ins schwerste Limit aufgerückte Aline Focken (KSV Krefeld) und Titelverteidigerin Maria Selmaier (KSC Motor Jena) einen Kampf der das Herz der etwa 500 Fans in der Sporthalle Bruchsal am Samstagabend höher schlagen ließ, Im Kampf der beiden Olympiateilnehmerinnen von Rio 2016 setzte sich Aline Focken in der Schlussminute des Duells durch. Ebenso beherzt ging es im Finalduell zwischen Luisa Niemesch (SVG Weingarten) und Laura Mertens (AC Ückerath) im Limit bis 58 kg zu. Die Weingartenerin glich in der zweiten Kampfrunde zum 2:2 aus und siegte durch die zuletzt vergebene Wertung.

An Spannung ließ auch der Finalkampf in der Gewichtsklasse bis 53 kg nichts zu wünschen übrig, die favorisierte EM-Dritte von 2016 Nina Hemmer (AC Ückerath) setzte sich in letzter Sekunde gegen die stark aufringende Juniorenmeisterin Ellen Riesterer vom SC Isaria Unterföhring durch. Pech hatte Eveline Neumann (69 kg/RC Cottbus), die schon auf Titelkurs gegen Beate König (TSV Ehningen) klar führte, dann in einen Konter lief und geschultert wurde. Die Würtembergerin damit Deutsche Meisterin, Evelin Neumann holt Silber und Theresa Edfelder (SC Anger), deren Bilanz ebenfalls zwei Siege und eine Niederlage aufwies, stand am Ende in dieser Kategorie auf dem Bronzerang.

Katharina Baumgartner (48 kg/SC Anger) gewann alle fünf Begegnungen und holte damit den Titel im leichtesten Limit, ebenso wie Nadine Weinauge (63 kg/KSK Furtwangen), die auf dem Weg zum Titelgewinn nichts anbrennen ließ.

„Die erfahreneren Ringerinnen haben sich durchgesetzt, aber der Nachwuchs drückt schon ordentlich“, sieht Frauen-Bundestrainer Patrick Loes in den meisten Gewichtsklassen ordentlich nationale Konkurrenz.