Die zweiten European Games scheinen für den DRB ähnlich erfolgreich zu laufen wie die Premiere 2015. Auch das Weißrussische Minsk ist ein ähnlich gutes Pflaster wie Baku 2015 bei der Premiere des Wettbewerbs. Damals errang das DRB Team am Ende insgesamt vier Medaillen, in diesem Jahr könnte man dieses Ergebnis sogar noch toppen. Trotz des, angesichts der anstehenden Weltmeisterschaft dezimierten Aufgebots, sammelt das deutsche Team fleißig Medaillen.

Das direkt zum Auftakt der Spiele im freien Stil eine Medaille heraus springt war durchaus eine Überraschung. Doch Ahmed Dudarov präsentierte sich im Limit bis 86kg in Topform. Nach einem lockeren Auftaktsieg wies er in Runde 2 den 3. Weltmeister des vergangenen Jahres, Taimuraz Friev (SPA), mit 8:2 überzeugend in die Schranken. Im folgenden Halbfinale zog er zwar knapp den Kürzeren gegen Ali Shabanau (BLR), lieferte jedoch im kleinen Finale gegen Fatih Erdin (TUR) erneut einen Weltklassekampf. In einem aktionsreichen Kampf hatte Ahmed stets die richtige Antwort parat und holte sich letztendlich kurz vor Ablauf der Kampfzeit die 10:8 Führung und damit die Bronzemedaille.
Seine Teamkollegen Gennadij CUDINOVIC (97kg), Nick MATUHIN (125kg) und Kubilay Cakici (74kg) scheiterten hingegen früh.

Doch die seit Jahren auf der Erfolgswelle schwimmenden Frauen im deutschen Team präsentierten sich erneut stark. Bis 53kg bestätigte Nina Hemmer erneut ihre Weltklasse und holte das zweite Edelmetall für den Deutschen Ringer Bund. Nach einem vorzeitigen 10:0 Auftaktsieg behielt Nina im Viertelfinale in einem packenden Duell knapp mit 7:6 die Oberhand gegen die Ex-Weltmeisterin Kaladzinskaya (BLR). Im Halbfinale war jedoch erst einmal Endstation, Titelverteidigerin Sofia Mattsson (SWE) war für unsere Militärweltmeisterin nicht zu knacken. Im kleinen Finale jedoch zeigte Nina ihre ganze Erfahrung der letzten Jahre. In einem aktionsarmen Kampf, wusste sie ihre Stärken in den entscheidenden Momenten auszuspielen und holte mit einem 2:0 über Zeynep Yetgil (TUR) ihre nächste internationale Medaille.

Während Nadine Weinauge (68kg) früh die Segel streichen musste kämpft Luzie Manzke (62kg) noch in der Hoffnungsrunde um Bronze. Zwar unterlag die Brandenburgerin, wie auch Weinauge, ihren Auftaktkampf, da ihre Kontrahentin Garambova (AZE) jedoch das Finale erreichte, hat Luzie noch eine Chance auf Edelmetall.

Deutlich erfolgreicher lief es hingegen bei Francy Rädelt (76kg). In der stark besetzten Gewichtsklasse zeigte Francy, dass nicht nur Aline Focken für Medaillen gut ist. Zum Auftakt fegte sie die Dritte der vergangenen U23 EM, Iselim Solheim (NOR) mit 12:2 regelrecht von der Matte, im Viertelfinale ließ sie Aysegul OZBEGE (TUR) beim 7:0 Sieg keine Chance. Nachdem im Halbfinale auch die 3. Europameisterin des Vorjahres, Sabira Aliyeva (AZE) der Deutschen nicht gefährlich werden konnte, kämpft Rädelt am Freitag um Gold gegen Vasilia Marzaliuk (BLR).

Bevor es für Francy um den Titel geht, starten die griechisch-römisch Athleten in den Wettkampf. Chris Krämer (60kg) trifft zum Auftakt auf Ex Weltmeister Angelov (BUL), Erik Weiß (67kg) hat mit Zaur Kabaloev (RUS) einen ähnlichen Brocken vor der Brust und auch Florian Neumaier (77kg) hat mit Lokalmatador Pavel Liakh ein dickes Brett zu bohren.

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